Dr. Dr. med. Ben Kappel, Arbeitsgruppenleiter und Assistenzarzt in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I) an der Uniklinik RWTH Aachen, hat für seine Forschungsarbeit zum Thema Herz und Diabetes den Forschungspreis der Arbeitsgruppe Herz und Diabetes der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie erhalten. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Diabetes mellitus führt zu einer enormen Erhöhung der kardiovaskulären Mortalität sowie der Entstehung einer Herzinsuffizienz. Trotz einer effektiven Blutzuckersenkung führen viele antidiabetischen Medikamente jedoch nicht zu einer Reduktion des kardiovaskulären Risikos. Eine neue Klasse von Antidiabetika, so genannte SGLT2-Inhibitoren, konnten dies jedoch nun in großen randomisierten Studien zeigen. Die hier zugrundeliegenden Mechanismen wie SGLT2-Inhibitoren kardioprotektiv wirken, waren bisher nicht hinreichend untersucht worden.
Die Arbeitsgruppe um Dr. Kappel konnte nun mittels einer nicht-zielgerichteten Metabolit-Analyse („metabolomics") in Patienten zeigen, dass SGLT2-Inhibitoren maßgeblich die Energiegewinnung im Organismus modulieren. Insbesondere wurde der verzweigtkettige Aminosäuren-Stoffwechsel beeinflusst, welcher eine wichtige Rolle bei der Herzinsuffizienz spielt. Die Arbeit deckt so einen völlig neuen potenziellen Wirkungsansatz von SGLT2-Inhibitoren auf und bildet somit die Grundlage für weitere experimentelle Arbeiten.
Für diese Arbeit, die in der renommierten Zeitschrift Circulation veröffentlicht wurde, hat Dr. Kappel nun den jährlich ausgelobten Forschungspreis der Arbeitsgruppe Herz und Diabetes erhalten. Gestiftet wurde der Preis von der Firma Sanofi-Aventis.