Deutschlands erste telemedizinische Narkoseambulanz an der Uniklinik RWTH Aachen

Seit April 2024 bietet die Klinik für Anästhesiologie an der Uniklinik RWTH Aachen eine wegweisende Neuerung im Gesundheitswesen: die deutschlandweit erste telemedizinische Narkoseambulanz. Patientinnen und Patienten haben nun die Möglichkeit, sich von zu Hause aus umfassend über ihre bevorstehende Narkose aufklären zu lassen. Hierfür wird ein digitaler Anamnesebogen ausgefüllt und relevante medizinische Unterlagen können hochgeladen werden. Das neue Konzept ist rechtskonform und erfüllt alle Datenschutzvorgaben.  

Ein internetfähiges Endgerät mit Webcam, Volljährigkeit, keine schweren Vorerkrankungen und ein operativer Eingriff, der mindestens sieben Tage in der Zukunft liegt – mehr Voraussetzungen braucht es nicht, um die telemedizinische Narkoseambulanz in privater Umgebung in Anspruch zu nehmen. Die wegweisende Initiative kam durch die Zusammenarbeit mit dem Aachener Unternehmen Docs in Clouds TeleCare GmbH zustande, mit der bereits 2021 eine erfolgreiche Pilotstudie durchgeführt wurde. Insbesondere Patientinnen und Patienten ohne schwere Vorerkrankungen profitieren von diesem neuen Ansatz, der zunächst in den Bereichen Gynäkologie/Geburtshilfe, Unfallchirurgie sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eingeführt wird.

Vorteile für alle Beteiligten

Die Vorteile für Patientinnen und Patienten sind vielfältig: Sie ersparen sich lange Wartezeiten und lange Anfahrtswege, was nicht nur Zeit, sondern auch ökologische Ressourcen schont. Durch die Vorbereitung mittels Textinformationen und Video zur Narkose sind die Patientinnen und Patienten bereits vor einem persönlichen Videochat mit einer Anästhesistin oder einem Anästhesisten umfassend informiert. Auch das Krankenhaus profitiert von dieser Lösung: Die Arztbindungszeit reduziert sich, da die Anästhesistinnen und Anästhesisten effizienter eingesetzt werden können. Dies führt zu einer optimierten Nutzung ärztlicher Ressourcen und einer insgesamt verbesserten Patientenversorgung.

Ausweitung des Angebots in Planung

Univ.-Prof. Dr. med. Rolf Rossaint, Direktor der Klinik für Anästhesiologie an der Uniklinik RWTH Aachen, zeigt sich optimistisch über die Zukunft dieses Ansatzes: „Unser Ziel ist es, die telemedizinische Narkoseambulanz baldmöglichst auf alle Fachgebiete auszuweiten, um noch mehr Patientinnen und Patienten von den Vorteilen dieser innovativen Versorgungsform profitieren zu lassen."

Die Einführung der telemedizinischen Narkoseambulanz markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung moderner Gesundheitsdienstleistungen und setzt Maßstäbe für zukünftige Standards in der Digitalisierung sowie der Patientenbetreuung vor operativen Eingriffen.

Für Presserückfragen wenden Sie sich bitte an:

Uniklinik RWTH Aachen
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Dr. Mathias Brandstädter
Tel. 0241 80-89893
kommunikationukaachende