Der Februar brachte eine bemerkenswerte Veränderung für die Medizinischen Fachangestellten in Deutschland mit sich. Zum ersten Mal in der 60-jährigen Geschichte des Verbands medizinischer Fachberufe wurde ein Streik ausgerufen. Die Beweggründe für diesen Schritt sowie die Auswirkungen und Ergebnisse sind von großer Bedeutung für die gesamte Berufsgruppe.
In einem Monat, der für gewöhnlich von Karnevalstraditionen und närrischem Treiben geprägt ist, traten die MFA auf die Bühne des öffentlichen Engagements. Während anderswo Rathäuser von Frauen gestürmt wurden, versammelten sich überwiegend weibliche MFA vor der Bundesärztekammer in Berlin, um für ihre Rechte einzustehen. Die gewählte Präsidentin Hannelore König führte den Protest an, der nicht unbedingt laut, aber dennoch äußerst wirksam war.
Die Ursachen für diesen historischen Streik reichen jedoch weit über die Frage nach Lohnerhöhungen hinaus. Es handelt sich um ein aufstrebendes Engagement für grundlegende
strukturelle Veränderungen in der ambulanten Versorgung.
ERGEBNISSE DER VERHANDLUNGEN
Nach intensiven Verhandlungen wurde eine Einigung erzielt, die den MFA eine Gehaltserhöhung von 7,4 Prozent über alle Tarifgruppen einbrachte und Verbesserungen bei den Ausbildungsvergütungen und eine einmalige Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 500 Euro bescherte. Dies markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Anerkennung und Wertschätzung für die oft im Hintergrund agierenden, aber unverzichtbaren Mitglieder des Gesundheitswesens.
„Was als leiser Protest begann, hat zu bedeutenden Veränderungen geführt und verdeutlicht die Kraft und Bedeutung des gemeinsamen Engagements für eine bessere Zukunft im Gesundheitswesen. Die MFA haben gezeigt, dass sie nicht nur stille Helden im Hintergrund sind, sondern auch entschlossene Akteure für positive Veränderungen“, sagt Florian Schaefer, Praxiskommunikation Uniklinik RWTH Aachen.
ES BLEIBEN FRAGEN OFFEN
Während die MFA den Erfolg ihres Engagements feiern können, bleibt die Frage nach einem nachhaltigen Finanzierungskonzept für den ambulanten Versorgungssektor bestehen. Die Politik wird aufgefordert, die finanziellen Strukturen zu stärken, um eine flächendeckende, wohnortnahe medizinische Versorgung sicherzustellen und Abwanderungen von MFA in andere Bereiche zu verhindern.