Recap zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin 2024
Vom 25. bis 28. September fand im Eurogress Aachen der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin 2024 statt, den es alle zwei Jahre gibt. Ziel des Kongresses war, eine Vision für die Versorgung schwerstkranker Menschen zu entwickeln und das Konzept der Caring Communities als Grundlage für eine solidarische Gesellschaft zu fördern. Daran beteiligt war unter anderem die Klinik für Palliativmedizin der Uniklinik RWTH Aachen unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Roman Rolke, der zudem Kongresspräsident war.
Da der Tod oftmals als Tabuthema gesehen wird, hat sich der Kongress zur Aufgabe gemacht, das Stigma aufzubrechen und aktiv mit der Bevölkerung über das Thema Sterben ins Gespräch zu kommen. Dabei sollten Werte wie Wertschätzung, Selbstfürsorge und gemeinschaftliches Engagement im Fokus stehen und durch verschiedene Veranstaltungen in der Region Aachen vermittelt werden. Schirmfrau des multiprofessionellen Kongresses zu allen aktuellen und neuen Themenfeldern der Palliativversorgung war die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. Das fast durchgehend kostenfreie Rahmenprogramm zum DGP-Kongress wurde organisiert vom Palliativen Netzwerk für die Region Aachen e.V. in Zusammenarbeit mit der Hospizstiftung Region Aachen und der Uniklinik RWTH Aachen. Ziel des Rahmenprogramms war es, für Kongressteilnehmende und interessierte Bürgerinnen und Bürger die Kongressideen in die Stadt Aachen hinüberschwappen zu lassen. Im Folgenden werden Highlights des Rahmenprogramms vorgestellt.
Um Aufmerksamkeit für das Anliegen zu schaffen, haben die Veranstalterinnen und Veranstalter mit einem aufgestellten Pflegebett ein Wohnzimmer mitten in der Stadt aufgebaut. Vorbeilaufende Menschen wurden dabei vom Fachpersonal zu Gesprächen über Sterben und Tod eingeladen. Mit der Aktion wollten Vertreterinnen und Vertreter des Palliativen Netzwerks zeigen, dass viele Angebote zum Thema existieren und die Beschäftigung mit dem eigenen Tod das letzte Kapitel des Lebens vereinfachen und für Angehörige erleichtern kann.
Apollo Kino & Bar kuratierte vom 19.09.2024 bis 25.09.2024 die Filmwoche „Lass uns nicht vom TODschweigen“, in der die Reflexion über Fragen des Lebens und was bleibt angeregt wurde. Das Projekt wurde dabei von einem gleichnamigen Filmworkshop begleitet, an dem Kinderreporterinnen und -reporter Interviews zum Thema Tod in Schulen, Altenheimen und auf der Straße führten. Die Prämiere des dabei entstandenen Films fand im Rahmen der Filmwoche statt.
Der Diözesane Hospiztag„Spiritualität als Beitrag zur (Selbst-)Fürsorge“ am 21.09. widmete sich der Frage, wie gelebte Spiritualität zur Selbstfürsorge beitragen kann, mit einem Vortrag von Pierre Stutz am Vormittag und verschiedenen spirituellen Workshops am Nachmittag. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Citykirche.
Das Bürgerforum „Das ist Palliativ“ und „30 Jahre DGP“ am 24.09. bot eine Plattform, um die Palliativversorgung in der Städteregion Aachen live zu erleben und die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin kennenzulernen. Es umfasste einen Rückblick auf 30 Jahre DGP sowie Diskussionen über die zukünftige Gestaltung der Palliativversorgung auf lokaler und nationaler Ebene.
Die Radtour „Regionale Versorgung entdecken“ am 22.09. bot die Möglichkeit, verschiedene Einrichtungen der hospizlichen und palliativen Versorgung in der Region kennenzulernen und dabei die schöne Landschaft der Städteregion zu genießen. Das regionale Netzwerk präsentierte sowohl traditionsreiche als auch neue Akteure, die einen Überblick über ihre Arbeit gaben.
Der Themenabend „Caring Community“ im Krönungssaal des Rathauses beleuchtete das Konzept der Caring Community, bei dem kommunale, professionelle und freiwillige Hilfsangebote in Stadtteilen in einer verbindenden „Sorgekultur“ vernetzt werden. In Gesprächsrunden diskutierten Akteure der Politik und hospizlichen und palliativen Versorgung über die Umsetzung und Herausforderungen dieses Modells, u.a. an den Beispielen der neu etablierten Mobilen Ethikberatung für die Region Aachen (MEBA) sowie einem Koordinierungsprojekt zum Thema Kinder- und Jugendtrauer in Aachen (kijutrauer.de). Begleitet wurde der Abend von künstlerischen Beiträgen.
Die Kunstausstellung „Lebenslinien“ in der Genezareth Kirche zeigte vielfältige künstlerische Interpretationen zum Thema Lebensphasen, ergänzt durch Arbeiten von Schülerinnen und Schülern. Mit Malerei, Fotografie und anderen Medien wurde das Leben von der Geburt bis zum Tod dargestellt, inklusive der Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen.
Alfred Gerhards, bekannt als Globo, hielt einen humorvollen und nachdenklichen Vortrag namens „Das Lächeln am Fuße der Bahre“ über das Sterben und Lebensende. Er betonte darin die Bedeutung des Lebens und des Moments.
Über diesen Link gelangen Sie zum Beitrag der WDR-Lokalzeit: Über den Tod sprechen: Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin - Lokalzeit aus Aachen - Sendungen A-Z - Video - Mediathek - WDR.
Das ausführliche Rahmenprogramm finden Sie hier: https://www.palliatives-netzwerk-region-aachen.de/dgprahmen/.
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