Vom 18. bis zum 19. April 2023 hat in Aachen die Konsensuskonferenz zur S2e-Leitlinie „Telemedizin in der prähospitalen Notfallmedizin“ stattgefunden. Während der Konferenz wurde über insgesamt 22 Empfehlungen aus verschiedenen Themenbereichen diskutiert und abgestimmt.
Die Entwicklung der Leitlinie findet bereits seit 2020 unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) statt und wird von Mitarbeitenden am ARS in der Funktion als Leitlinienkoordination inhaltlich sowie organisatorisch unterstützt. An der Entwicklung der Leitlinie sind neben der DGAI 13 weitere Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt, die zusätzliche Erfahrung und Fachexpertise in den Prozess einbringen. Daneben sind außerdem Telenotärzt*innen und Expert*innen benannt, die den Prozess mit ihrer Fachexpertise unterstützen. Eine vollständige Übersicht der mitwirkenden Fachgesellschaften und Organisationen kann auf der Homepage der AWMF über diesen Link eingesehen werden.
Nachdem mit Hilfe mehrerer systematischer Literatursuchen weit mehr als 4.500 Literaturstellen identifiziert wurden, aus denen potenziell Empfehlungen abgeleitet werden können, wurden diese durch alle Beteiligten einem aufwändigen Screening-Prozess unterzogen sowie nach definierten Kriterien gesichtet. Nachdem einige der Literaturstellen aufgrund definierter Ausschlusskriterien für den weiteren Prozess nicht relevant waren, konnten nach detaillierter Sichtung und Bewertung der weitaus mehr als 120 verbleibenden Paper insgesamt 22 Empfehlungen aus Themenfeldern Technik, Systemstruktur und Versorgungsfelder abgeleitet werden.
Um diese Empfehlungen mit allen Fachgesellschaften, Organisationen und Expert*innen konsentieren zu können, wurde am 18. und 19. April 2023 eine Konsensuskonferenz vor Ort in Aachen mit allen Beteiligten durchgeführt. Hierzu wurde jede Empfehlung im Detail betrachtet, über Evidenz, Inhalte und Formulierungen beraten und abgestimmt, sodass nach Abschluss der Konferenz nahezu alle Empfehlungen die volle Zustimmung der Beteiligten erhalten haben.
Diese positiven Ergebnisse können nun in den Schreibprozess der Leitlinie maßgeblich einfließen. Eine Fertigstellung der Leitlinie ist für Dezember 2023 geplant.