15. EUREGIO-Symposium in Aachen: Dysgnathie – das Interdisziplinäre-Aachener-Behandlungskonzept

Bereits zum 15. Mal fand am 1. Dezember 2018 das 15. EUREGIO Symposium der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in der Uniklinik RWTH Aachen statt. Die spannenden Vorträge zum Thema „Dysgnathie - das Interdisziplinäre-Aachener-Behandlungskonzept“ lockten über 250 interessierte Teilnehmer an.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie der Uniklinik Aachen und Herrn Univ.-Prof. Dr. Michael Wolf, Direktor der Klinik für Kieferorthopädie der Uniklinik Aachen zeigte Professor Dr. Dr. Hölzle in einem sehr interessanten Beitrag die erfolgreiche karitative Arbeit unserer Klinik. Er stellte die Fälle mehrerer von uns erfolgreich therapierter Patienten vor, deren Behandlung zu einem großen Teil durch die Teilnahmegebühren der EUREGIO-Symposien finanziert wurde. 

Die Vortragsreihe am Vormittag, die einen Einblick in das interdisziplinäre Behandlungskonzept der Uniklinik RWTH Aachen bei Dysgnathiepatienten gab, wurde durch einen Vortrag von Prof. Dr. Wolf eröffnet. In seinem spannenden Beitrag stellte er die kieferorthopädische Behandlung von komplexen Dysgnathien bei Erwachsenen dar und präsentierte dabei aktuelle Möglichkeiten der konservativen Therapie. Der besondere Fokus lag hierbei auf der sogenannten Lingualtechnik, die für erwachsene Patienten aus ästhetischen Gesichtspunkten sehr interessant ist.

Hieran schloss sich ein Vortrag von Dr. Dr. Nassim Ayoub an, der aufzeigte, in welchen Fällen die Therapie einer Dysgnathie neben einer kieferorthopädischen Behandlung auch chirurgische Intervention erfordert. Dies wurde durch interessante Fallbeispiele aus der Klinik für Mund-Kiefer- Gesichtschirurgie veranschaulicht.

Darauf aufbauend referierte Dr. Isabel Knaup über das Thema “Was kann die Kieferorthopädie zum Erfolg der kieferorthopädisch/kieferchirurgischen Therapie beitragen?“. Sie stellte Strategien vor mit denen mittels kieferorthopädischer Vorbehandlung optimale Voraussetzungen für eine Umstellungsosteotomie geschaffen werden. So ist eine Operation unter optimalen Bedingungen möglich und die kieferorthopädische Nachbehandlung bleibt kurz. Ihr Vortrag verdeutlichte besonders, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesen Fällen ist.

Im folgenden Vortrag stellte Priv. Doz. Dr. Dr. Ali Modabber die Operationskonzepte an der Uniklinik RWTH Aachen vor. Er gab einen interessanten Einblick in die digitale Planung der Umstellungsosteotomie und veranschaulichte die Umsetzung der digitalen Planung anhand einiger Fallbeispiele aus unserer Klinik.

An die erste Vortragsserie schloss sich eine rege fachliche Diskussion an und die ersten vier Referenten beantworteten umfassend die Fragen der Teilnehmer.

Nach einer kulinarischen Stärkung zeigte nach der Pause Dr. med. dent. Karl Reck, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie welche Fallstricke den Behandler bei der Gutachtenerstellung für die kieferorthopädische Therapie von Erwachsenen erwarten.

Es folgte ein fesselnder Beitrag von Univ.-Prof. Dr. phil. Christine Roll, Historikerin und Dekanin der philosophischen Fakultät der RWTH Aachen über „Das Gesicht der Habsburger- Wie das Kinn zum Symbol und die Dynastie erkennbar wurde.“ Sie stellte eindrucksvoll dar, wie die, aus einer deutlichen Überentwicklung des Unterkiefers resultierende, stark ausgeprägte Unterlippe der Habsburger zum charakteristischen Merkmal der Habsburger Dynastie wurde.

Zum Abschluss gab Dr. iur. Daniela Nowicki, Fachanwältin für Medizinrecht, in ihrem Vortrag „Das juristische Damoklesschwert über uns„ einen für jeden praktizierenden Arzt und Zahnarzt sehr wichtigen Einblick in Aspekte des Medizinrechts. Sie gab wichtige juristische Tipps an die Hand, die im Alltag des Arztes und Zahnarztes von Bedeutung sind.

Vor der Verabschiedung durch Prof. Dr. Dr. Hölzle schloss sich an die Beiträge eine rege fachliche Diskussion am Ende des Symposiums an, bei der alle Fragen der Teilnehmer zufriedenstellend beantwortet werden konnten und bereits ein Ausblick auf das nächste Symposium am 6. März 2019 in Aachen gegeben wurde.

Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Uniklinik RWTH Aachen
Univ.-Prof. Dr. Michael Wolf, Direktor der Klinik für Kieferorthopädie der Uniklinik RWTH Aachen
Dr. Dr. Nassim Ayoub, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Uniklinik RWTH Aachen
PD Dr. med. Dr. med. dent. Ali Modabber, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Dr. Isabel Knaup, Klinik für Kieferorthopädie der Uniklinik RWTH Aachen
Dr. med. dent. Karl Reck, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
Univ-.Prof. Dr. phil. Christine Roll, Historikerin und Dekanin der philosophischen Fakultät der RWTH Aachen
Dr. iur. Daniela Nowicki, Fachanwältin für Medizinrecht

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