Es war nicht nur ein kleines, sondern ein ausgewachsenes Osterwunder – das wissen alle, die bei der Drillingsgeburt am Ostermontag in der Uniklinik RWTH Aachen dabei waren. Kurz vor Mittag kamen am 22. April Felix (2.470 Gramm), Florian (2.000 Gramm) und Hendrik (2.370 Gramm) auf die Welt, und das auf natürlichem Weg! Mutter Karina Leclaire und die Kinder sind wohlauf, die Geburt verlief unkompliziert. Und auch Vater Benjamin Leclaire ist überglücklich, denn die Sorge um seine Frau und die Babys war vor diesem wichtigen Ereignis groß.
„Das ist absolut kein Alltag“, erklärt auch die Leitende Hebamme Roya Fakhrabadi. „Wir können wirklich stolz auf uns alle sein.“ Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus, dass Mutter Karina ihren großen Traum von der natürlichen Geburt verwirklichen könnte. „Vier Krankenhäuser haben uns diesen Weg sofort versagt. Und auch in der Uniklinik Aachen war man sehr skeptisch“, erklärt sie. Das hat gute Gründe: „Die Richtlinien geben klar vor, dass eine Drillingsgeburt per Kaiserschnitt die sicherste Variante ist“, erklärt Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Elmar Stickeler. Doch wenn dem dringenden Wunsch der Mutter, es zumindest zu versuchen, schon entsprochen wird, dann unter besten medizinischen Voraussetzungen, dachte sich das Geburtshilfe-Team der Uniklinik und wagte den Schritt unter der Führung von Oberarzt Georgios Vasileiou und seiner Kollegin Maryam Zafarnia.
Mit Beginn der Geburt standen alle Zeichen auf einen positiven Verlauf, die Mutter fühlte sich gut, die 37. Schwangerschaftswoche war bereits angebrochen. Trotzdem wurden alle Vorkehrungen für mögliche Komplikationen getroffen. Doch die traten glücklicherweise nicht ein. Innerhalb von sieben Minuten erblickten die drei Brüder unter der Betreuung von Hebamme Roya das Licht der Welt. „Wir haben uns von der ersten bis zur letzten Sekunde einfach sicher und bestens aufgehoben gefühlt“, erinnert sich Benjamin Leclaire und ist immer noch euphorisch, wenn er an die „perfekte Geburt“ denkt. Nach zwei Wochen in der Klinik darf Familie Leclaire nun zurück in ihr Zuhause nach Eschweiler. Dort freuen sich die großen Brüder Julian (5) und Maximilian (1) auf die Babys. Eigentlich hatte die Familie beim dritten Kind auf ein Mädchen gehofft. Nun sind es drei Jungs geworden. „Eines steht fest“, sagt Karina Leclaire lachend, „im Kreißsaal wird man uns trotzdem nicht noch einmal wiedersehen. Fünf Kinder reichen definitiv.“