Am Mammakarzinom – umgangssprachlich auch Brustkrebs genannt – erkrankt fast jede achte Frau im Laufe ihres Lebens einmal. Viele haben Angst vor einer Erkrankung. Dabei bedeutet nicht jede Veränderung automatisch Krebs. Fachärztinnen und -ärzte unterscheiden hier zwischen gutartig und bösartigen Tumoren. Von Krebs spricht man dann, wenn die Geschwüre bösartig sind, unkontrolliert in benachbartes Gewebe eindringen und teilweise Tochtergeschwüre (Metastasen) in benachbarten Körperregionen bilden.
Entwicklung von verbesserten Behandlungsmethoden
In den letzten Jahrzehnten konnte die medizinische Forschung signifikante Fortschritte bei der Diagnostik und Behandlung des Mammakarzinoms erreichen. Mithilfe einer sonografischen Untersuchung der Lymphknoten kann die Diagnostik und Überwachung der Therapie der Patientinnen unterstützt werden. Dafür nutzt das Brustzentrum der Uniklinik RWTH Aachen eine hochauflösende kontrastmittelverstärkte Ultraschallmethode namens Motion-Model UltrasoundLocalization Microscopy (mULM), die mithilfe des Einsatzes von Mikrobläschen als Ultraschallkontrastmittel zusammen mit anderen Parametern eine genauere Beurteilung der Gefäßarchitektur in Tumoren ermöglicht. Das erlaubt beispielsweise die Beurteilung der Blutflussgeschwindigkeit und -richtung sowie die Quantifizierung des relativen Blutvolumens und der Perfusion. Das Verfahren basiert dabei auf Radarmessungen, die mittels des Chain-Monte-Carlo-Data-Algorithmus die zuverlässige und valide Verfolgung von multiplen Objekten ermöglicht und sich als guter Kompromiss zwischen Präzision und Rechenkomplexität eignet.
mULM-Technik hilft bei der Untersuchung von Lymphknoten und Erstdiagnose eines Mammakarzinoms
„Mit einer monozentrischen, prospektiven und diagnostischen Studie möchten wir im Brustzentrum der Uniklinik RWTH Aachen die mULM-Technik nutzen, um Lymphknoten von Frauen mit einer Erstdiagnose eines Nodal-positiven Mammakarzinoms näher zu untersuchen. Dafür wollen wir nicht nur die Größe, den Blutfluss und die Perfusion untersuchen, sondern auch herausstellen, wie ein Therapieansprechen des befallenen Lymphknotens unter neoadjuvanter Chemotherapie aussieht“, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Elmar Stickeler, Leiter des Brustzentrums der Uniklinik RTWH Aachen. Für die Untersuchung werden ein Ultraschallgerät, welches die entsprechenden Rohdaten erhebt, und ein dazu passendes Modul (Contrast Harmonic Imaging) benötigt. Mit der Anschaffung des Geräts erfolgt eine Anpassung der mULM-Technik an die klinische Anwendung, sodass die explorative Patientenstudie Makrometastasen in Lymphknoten der Axilla darstellen und ein Therapieansprechen verifizieren kann.
Stiftung Universitätsmedizin Aachen fördert mit 10.000 Euro
Kürzlich hat nun die Stiftung Universitätsmedizin Aachen die Anschaffung des Geräts mit 10.000 Euro gefördert. „Über die Unterstützung freuen wir uns sehr und möchten uns bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken“, so der Experte.