In vielen Teilen der Welt sind Herzerkrankungen weit verbreitet. Besonders in Entwicklungs- und Drittländern sind die Ressourcen begrenzt, der Zugang zu lebensrettenden medizinischen Geräten wie Herzschrittmachern ist oft eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund verschafft die Non-Profit-Organisation Pace4Life herzkranken Betroffenen Zugang zu recycelten Herzschrittmachern. Diese haben sich als innovative Lösung erwiesen, das Wohlergehen von Menschen mit Herzrhythmusstörungen in Entwicklungsländern nachhaltig zu verbessern. „Ein Herzschrittmacher überwacht kontinuierlich den Herzrhythmus und gibt elektrische Impulse ab, um sicherzustellen, dass das Herz regelmäßig schlägt. Mit dem Einsatz eines kleinen Schrittmachers in der Brust der Patientinnen und Patienten tragen wir dazu bei, den Betroffenen ein aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen. In vielen Entwicklungsländern sind diese Geräte aufgrund der hohen Kosten leider nicht verfügbar. Die Idee, Herzschrittmacher zu recyceln, ist daher einfach, aber wirkungsvoll“, betont Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Witte, der als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Devicetherapie die Eingriffe vor Ort durchgeführt hat.
Nachhaltige Lösung
Bei den recycelten Herzschrittmachern handelt es sich um gebrauchte, aber immer noch funktionstüchtige Geräte, die von Patientinnen oder Patienten in wohlhabenderen Regionen nicht mehr benötigt werden. Sie werden gesammelt, gereinigt, überprüft und anschließend an Betroffene in Entwicklungsländern weitergegeben. „Recycelte Herzschrittmacher sind ein vielversprechender Weg, um herzkranken Menschen in ärmeren Ländern einen Zugang zur medizinischen Versorgung zu ermöglichen. Während der einwöchigen Aktion habe ich gemeinsam mit einem befreundeten Oberarzt aus dem Queen Elizabeth Hospital in Birmingham (Großbritannien) 16 Schrittmacher implantiert“, freut sich Prof. Witte. Neben der Implantation von Herzschrittmachern widmete sich der Sektionsleiter auch der Lehre und klärte anwesende Kardiologinnen und Kardiologen sowie nicht-ärztliche Mitarbeitende über Herzinsuffizienz sowie die Behandlung mit Herzschrittmachern oder implantierbaren Defibrillatoren auf.