Körperliche Aktivität verringert das Darmkrebsrisiko

Menschen, die sich regelmäßig ausgiebig bewegen, sind bis zu 30 Prozent weniger gefährdet, an Darmkrebs zu erkranken. Körperliche Aktivität wirkt nicht nur positiv auf das Körpergewicht. „Es regt den Stoffwechsel an, Glukose- und Insulinstoffwechsel werden günstig beeinflusst, das Immunsystem gestärkt und Vorgänge unterstützt, durch die der Körper Schäden am Erbgut selbst reparieren kann, wodurch Krebszellen nicht so schnell entstehen können", erläutert Univ.-Prof. Christian Trautwein, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin (Med. III) sowie Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums der Uniklinik RWTH Aachen. Die Deutsche Krebshilfe nimmt den diesjährigen Darmkrebsmonat zum Anlass, über die krebsvor-beugenden Effekte von Bewegung und Normalgewicht zu informieren. Mit dem kostenlosen Präventionsratgeber „Schritt für Schritt. Mehr Bewegung – Weniger Krebsrisiko." motiviert die Deutsche Krebshilfe alle Interessierten hin zu einem bewegungsreichen Leben.

Jährlich erkranken in Deutschland derzeit rund 27.600 Frauen und 33.400 Männer neu an einem bösartigen Tumor des Darms. Ein hoher Körperfettanteil erhöht das Krebsrisiko für mindestens 13 Krebsarten – darunter auch Darmkrebs. „Menschen, die sich täglich intensiv bewegen, sind um 20 bis 30 Prozent weniger gefährdet als Bewegungsmuffel", sagt Univ.-Prof. Dr. med. Tim H. Brümmendorf, Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und Stammzelltransplantation (Med. Klinik IV) und Leiter des Euregionalen comprehensive Cancer Centers Aachen (ECCA) der Uniklinik RWTH Aachen. „Studien beweisen, dass körperliche Aktivität somit nicht nur Krebserkrankungen vorbeugt, sondern auch den Krankheitsverlauf hemmen können", so Prof. Brümmendorf. Experten raten daher, seinen Körper täglich 30 bis 60 Minuten bewegungsreich zu fordern und dabei etwas ins Schwitzen zu kommen – egal ob beim Radfahren, Wandern oder bei der Gartenarbeit. Sport und Bewegung hemmen nicht nur entzündliche Prozesse im Organismus sondern erleichtern auch die eigene Gewichtskontrolle. „Gerade Letzteres ist bedeutsam, da Übergewicht die Entstehung von Tumoren begünstigen kann", weiß Prof. Trautwein. „Ein gesunder Lebensstil ist die beste Möglichkeit, aktiv und selbstbestimmend einer Darmkrebserkrankung vorzubeugen. Dazu gehört neben Sport auch eine bewusste und gesunde Ernährung", ergänzt der Experte. Das tut nicht nur der Seele, sondern auch der Gesundheit gut.

Neben ausgewogener Ernährung und Bewegung ist es allerdings auch wichtig, sich frühzeitig mit den Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung zu befassen. Auf Empfehlung von Prof. Trautwein sollte jeder ab dem 55. Lebensjahr die Darmkrebsvorsorge machen. „In der Praxis hat sich gezeigt, dass Männer bereits ab dem 50. Lebensjahr ein deutlich höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb sollten Männer ab dem 50. Lebensjahr aufpassen, und sobald sie irgendeine Veränderung merken, zum Arzt gehen und eine Darmspiegelung machen lassen", rät der Gastroenterologe. Denn je früher man den Darmkrebs erkennt, desto höher sind die Heilungschancen.

Die Deutsche Krebshilfe gibt Tipps zum Darmkrebsmonat März

Wer seinen Alltag bewegungsreicher gestalten möchte, erhält Tipps und Anleitungen im Präventionsratgeber der Deutschen Krebshilfe „Schritt für Schritt. Mehr Bewegung – Weniger Krebsrisiko". Der Ratgeber enthält ausführliche In-formationen, Motivationstipps sowie Trainingspläne für Anfänger und Fortgeschrittene. Ratgeber und Faltblätter können im Internet unter www.krebshilfe.de/informieren heruntergeladen werden.

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