Invasive Pilzinfektionen sind vergleichbar selten, enden aber bei immungeschwächten und schwerstkranken Patienten oft tödlich. Die Entwicklung und Zulassung von geeigneten Pilzmitteln, sogenannten Antimykotika, stellt Forscher vor eine besondere Herausforderung. Um die Behandlung betroffener Patienten in diesem hochspezialisierten Bereich zu beschleunigen, haben sich sechs Forschungs- und Behandlungszentren zusammengetan, um vernetzt und übergreifend Antimykotika zu entwickeln und beschleunigt in die Anwendung zu bringen. Zu den Gründungszentren gehören neben dem Uniklinikum Köln die Universitätsklinika Aachen, Erlangen, München LMU, Würzburg sowie das Klinikum München-Neuperlach.
Für die meisten Pilze gibt es keine Standardbehandlungen. Infektionen durch Schimmelpilze können bei Aspergillose Organe wie Nasennebenhöhlen, Leber und Lunge, bei Mukormykose auch Augen und Hirn befallen. Therapieoptionen existieren sehr eingeschränkt. Das besondere Problem: Invasive Pilzerkrankungen sind selten und daher schwer zu untersuchen. Es gibt vergleichsweise wenig Patienten (1:10.000), die jedoch schnellstens behandelt werden müssen. Eine rasche Zulassung ist notwendig, um Patienten außerhalb von klinischen Studien neue wirksame Medikamente zugänglich machen zu können. Und: Es wird zukünftig immer mehr immunsupprimierte Patienten – beispielsweise Krebspatienten nach einer Chemotherapie – geben, für die ohne schnelle Behandlung jede Hilfe zu spät kommt.
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