Die COVID-19-Arbeitsgruppe der Uniklinik RWTH Aachen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Christiane Kuhl, Klinikdirektorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, hat kürzlich in Kooperation mit der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, der Zentralen Notaufnahme, der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin und dem Labordiagnostischen Zentrum – alle Uniklinik RWTH Aachen – sowie der Radiologie am Krankenhaus Düren die ersten Ergebnisse des regionalen COVID-19-Bildgebungs-Register Aachen (COBRA) im Ärzteblatt veröffentlicht.
Die Studie, bei der 191 Patienten mit Verdacht auf COVID-19 standardisiert mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Computertomografie des Thorax untersucht wurden, hat in Fachkreisen bereits erstes Interesse geweckt. Sie ist die erste europäische, bizentrische Studie, die konkrete Ergebnisse für die Testgenauigkeit von CT und PCR bei COVID-19 präsentiert – mit vielversprechenden Ergebnissen für beide Verfahren: Die sogenannte Native Niedrigdosis-Computertomografie (ND-CT) kann COVID-19 bei Patienten mit klinischen Symptomen mit einer zum Abstrich vergleichbaren Sensitivität nachweisen und von anderen Erkrankungen derselben klinischen Symptomatik mit hoher Spezifität unterscheiden. „Für den parallelen Einsatz der ND-CT spricht, dass die CT-Ergebnisse weit schneller verfügbar waren als die Abstrichergebnisse,“ so Dr. Schulze-Hagen (Autor der Publikation). „Dies war insbesondere in den Hochprävalenzzeiten der Pandemie von Bedeutung. Zudem lassen sich mithilfe der ND-CT falsch-negative Abstrichergebnisse korrigieren.“
Bei rund der Hälfte der testnegativen ND-CT zeigten sich pathologische Lungenbefunde, die von den COVID-19-assoziierten Lungenveränderungen korrekt unterschieden wurden. Somit liefert die ND-CT unabhängig von den Testverfügbarkeitsaspekten auch hilfreiche zusätzliche diagnostische Informationen für die weitere Behandlungsplanung.