Ukraine: Die Notlage in den Krankenhäusern wird mit jedem Kriegstag größer

Mehr als 550.000 Euro wurden bisher für die Aktion „RWTH und Uniklinik helfen in der Ukraine“ gespendet. Jede Woche können mehrere LKW vollbeladen mit medizinischen Gütern starten.

Auch in dieser Woche starteten in Aachen wieder mehrere 40-Tonner-LKW mit Verbandsmaterial, medizinischen Geräten und Medikamenten in Richtung polnisch-ukrainische Grenze. Die Hilfe wird vor Ort, in den Krankenhäusern in Lwiw und anderen ukrainischen Städten dringend benötigt. Als RWTH-Professor Andrij Pich den ersten großen Hilfskonvoi im Rahmen der Aktion „RWTH und Uniklinik helfen in der Ukraine“ begleitete, berichteten ihm die Medizinerinnen und Mediziner, dass sie bei Operationen mangels Ausstattung Wunden mit bloßen Händen zudrücken mussten. „Es war sehr bewegend, wie sich die Ärzte bei der Übergabe gefreut haben“, erzählt Pich. Als der Hilfskonvoi die Lieferung aus Aachen an der Grenze den ukrainischen Ärzten übergab, traf die Nachricht vom russischen Angriff auf den Militärstützpunkt Yaworiw nahe Lwiw ein. Noch auf der Rückfahrt wurden aber Pich und seine Begleiterinnen und Begleiter informiert, dass das Verbandsmaterial und die Medikamente wie Morphine und Antibiotika unmittelbar auch für die Verwundeten dieses Anschlags eingesetzt werden konnten.

Der gebürtige Ukrainer Pich, Professor am Institut für Technische und Makromolekulare Chemie der RWTH und DWI-Leibniz Institut für Interaktive Materialien, ist Initiator der Hilfsaktion. Er hat Familie und Freunde vor Ort, darunter sind viele im medizinischen Sektor tätig, und kennt daher die Bedarfe. Mittlerweile kamen für „RWTH und Uniklinik helfen in der Ukraine“ mehr als 550.000 Euro zusammen – dazu gehören viele Einzelspenden, aber auch Erlöse von Spendenaktionen. Die Apotheke der Uniklinik beschafft mit Hilfe dieser Mittel, was dringend in den ukrainischen Kliniken gebraucht wird. „Wir sind allen, die uns derart unterstützen, sehr dankbar. Es zeigt uns deutlich, wie sehr das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in diesem schrecklichen Krieg leben müssen, auch die Menschen hier berührt und beunruhigt“, sagt Pich.
Der russische Angriffskrieg geht mit unverminderter Härte weiter und verschärft auch die Probleme der medizinischen Versorgung in der Ukraine. „Mit jedem Tag steigt die Zahl der Verwundeten und damit der Bedarf Hilfsgütern wie Gefäßprothesen. Die Aktion von RWTH und Uniklinik hilft hier sehr direkt und konkret“, betont er. Mittlerweile konnte eine stabile Logistikkette bis zur polnisch-ukrainischen Grenze aufgebaut werden. Dort wird in der Regel zum Schutz vor Angriffen, die häufig auf größere Konvois erfolgen, in kleinere Transporter umgeladen. Auch auf polnischer Seite werden provisorische Krankenhäuser aufgebaut, um Verwundete und erkrankte Flüchtlinge zu versorgen. Dort sind unter anderem auch 22 spezielle Beatmungsgeräte stationiert, die bei konkretem Bedarf beispielsweise schnell nach Lwiw gebracht werden können. Das Risiko, dass eine gesamte Lieferung solch wertvoller Geräte bei einem Angriff während des Transports zerstört werden, ist zu groß. Daher werden sie nach und nach in die Krankenhäuser geliefert.

Spendenkonto
Empfängername: Universitätsklinikum Aachen, AöR
IBAN: DE30 3905 0000 1077 1653 53
BIC: AACSDE33
Bankname: Sparkasse Aachen
Verwendungszweck: „Spende Ukraine

Barspenden
Möglich sind darüber hinaus Barspenden an der Hauskasse des Universitätsklinikums Aachen, Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen.
Verwendungszweck: „Spende Ukraine“.

Informationen
www.rwth-aachen.de/spenden

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Gemeinsam geschafft, der ukrainische LKW ist randvoll beladen. © Heiko Demme

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