In den letzten Jahren hat die Nationale Strategie für Genommedizin des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) die Genommedizin in Deutschland stark vorangebracht. 

Die Genommedizin beschäftigt sich mit der medizinischen Anwendung von Wissen über das menschliche Erbgut. Hierbei wird zunehmend das gesamte genetische Material eines Menschen analysiert (Gesamt-Genomsequnezierung) und Veränderungen der oder an der genetischen Sequenz mit Krankheitsentstehung in Zusammenhang gebracht. Durch die Aufdeckung der molekularen Krankheitsmechanismen werden individuell angepasste Therapien und Vorsorgemaßnahmen ermöglicht, die die Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen Personen verbessern. 

Das Modellvorhaben Genomsequenzierung (MV GenomSeq) ist ein zentrales Projekt dieser Strategie und integriert die Genomsequenzierung in die Gesundheitsversorgung. Es bietet eine detaillierte Diagnostik und Behandlung für Patientinnen und Patienten mit seltenen und onkologischen Erkrankungen. Im Rahmen des Vorhabens werden genomische und klinische Daten erhoben, die sowohl für die Patientenversorgung als auch für die Forschung genutzt werden. Diese Daten tragen zur Entwicklung neuer Therapien und zur Erforschung genetischer Krankheitsursachen bei. 

Die Speicherung und Nutzung der Daten erfolgt unter strengen Sicherheitsstandards durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).