Basalzellkarzinom
Das Basalzellkarzinom (Basaliom) ist ein örtlich destruierender Tumor, der in der Regel nicht metastasiert. In Mitteleuropa ist das Basalzellkarzinom der häufigste maligne Tumor. In Deutschland beträgt die Neuerkrankungsrate derzeit ca. 90–100 pro 100.000 Einwohner und Jahr. Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 60 Jahren, wobei immer öfter auch jüngere Menschen betroffen sind. Die Gründe dafür liegen insbesondere in dem veränderten Freizeitverhalten mit höherer Sonnenexposition.
Vor allem lichtbelastete Regionen wie Gesichtshaut und Hals sind betroffen. Neben dem Sonnenlicht spielen auch der Hauttyp und damit die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht eine Rolle.
Basalzellkarzinome zeigen sich oft als flach erhabene, umschriebene, glasig-rötliche Hautveränderungen mit perlschnurartigem Randwall. Oberflächliche Erosionen und gelegentliches Bluten können schon bei sehr kleinen Basalzellkarzinomen auftreten. Es gibt Varianten des Basalzellkarzinoms, die wie rote Flecken erscheinen (Rumpfhautbasaliome vom oberflächlichen Typ) oder wie eine Narbe (sklerodermiformen Basalzellkarzinome). Fortgeschrittene Basalzellkarzinome können zu nicht heilenden Defekten führen, was den Patienten oft erstmals zum Hautarzt führt. Durch eine Biopsie in örtlicher Betäubung wird eine kleine Hautprobe genommen, die mikroskopisch untersucht werden kann. Bei Ausbleiben einer Behandlung kann das Wachstum tieferliegende Strukturen zerstören und in seltenen Fällen trotz fehlender Metastasenbildung zum Tode führen.
Diagnostik
Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt, teils unter Verwendung eines Auflichtmikroskops. Die sicherste Diagnosemöglichkeit gewinnt man durch eine Hautbiopsie. Mikroskopisch lässt sich die Diagnose eindeutig stellen.
Therapie
Die operative Therapie mit feingeweblicher Absicherung stellt das Standardvorgehen in der Behandlung von Basalzellkarzinomen dar. Die Vollständigkeit der Tumorentfernung ist dabei von entscheidender Bedeutung, da verbleibende Tumorreste wieder wachsen und weitere Strukturen wie Haut, Knochen und Muskelzellen zerstören können (Rezidive). Es konnte gezeigt werden, dass die Rückfallraten bei einer randschnittkontrollierten Operation geringer sind als bei allen anderen Verfahren. Die Zahl der alternativen Therapiemöglichkeiten ist groß und umfasst in ausgewählten Fällen die Strahlentherapie sowie örtliche Verfahren wie die Lasertherapie und die photodynamische Therapie. Auch lokale medikamentöse Behandlungen mit Imiquimod und 5-Fluorouracil kommen bei bestimmten Basalzellkarzinomen in Frage. Zudem steht eine systemische medikamentöse Therapie mit dem Hedgehog-Inhibitor Vismodegib in bestimmten Fallkonstellationen zur Verfügung. Bei Tumoren, die zum ersten Mal behandelt werden, liegen die Heilungsraten bei 99,5 Prozent.
Nachsorge
Trotz vollständiger Entfernung des Basalzellkarzinoms kann es zu einem Wiederauftreten in benachbarten oder im gleichen Hautareal kommen. Daher wird eine klinische Nachkontrolle für mindestens drei Jahre lang einmal jährlich empfohlen. Patienten mit lokal wiederkehrenden oder nicht vollständig entfernten Basalzellkarzinomen oder Patienten mit höherem Risiko für weitere neue Tumoren (genetische Disposition) werden individuell engmaschiger von einem Hautfacharzt nachkontrolliert. Wichtig ist auch die Kenntnis eine gelegentliche, aber genaue Selbstuntersuchung.