Kinderneurochirurgie
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und damit unterscheiden sich neurochirurgische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter in vielen Fällen ganz erheblich von denen des Erwachsenen. Deswegen hat sich über die letzten Jahre die pädiatrische Neurochirurgie zunehmend als eine eigenständige Subspezialität in der Neurochirurgie entwickelt. Aus diesem Grund ist die Diagnostik, Behandlung und langfristige Mitbetreuung von Kindern mit neurochirurgischen Erkrankungen einer unserer Schwerpunkte. Die Einbeziehung und der enge Kontakt mit den Eltern sowie mit den behandelnden Kinderärztinnen und Kinderärzten sind dabei selbstverständlich.
In der Neurochirurgie der Uniklinik RWTH Aachen werden Operationen bei kindlichen Gehirn- und Rückenmarkstumoren sowie Fehlbildungen (Spaltbildungen im Bereich des Schädels oder der Wirbelsäule), Hydrozephalus, Gefäßmalformationen, Traumata, Epilepsie, Kraniosynostosen (vorzeitiger Nahtschluss einer oder mehrerer Schädelnähte) und Spastik durchgeführt. Modernste neurochirurgische Operationsmethoden (Navigationssystem, hochmoderne Operationsmikroskope, 5-ALA-Fluoreszenz, minimal-invasive Neurochirurgie, Neuromonitoring, Endoskopie etc.) kommen dabei zum Einsatz. Während des stationären Aufenthaltes werden die Kinder je nach Krankheitsbild auf die interdisziplinären Kinderstationen (Neuroonkologische Erkrankungen (Station KI 01), neuropädiatrische Erkrankungen (Station KI 04 zu Diagnostik und KI 03 postoperativ), frühgeborene Kinder (Station KI 05) in der 7. Etage und intensivmedizinisch auf KI 08 in der 9. Etage) betreut. Die Aufnahme eines Elternteils läuft in der Regel unproblematisch (auf der Intensivstation sind keine regulären Aufnahmen der Eltern möglich, Sie haben aber jeder Zeit nach Absprache mit der Intensivstation einen Zugang zu Ihrem Kind).
Wir sind uns bewusst, dass die Behandlung von erkrankten Kindern ein besonders hohes Maß an Verantwortung und Fähigkeiten erfordert. Unser Team der pädiatrischen Neurochirurgie blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Behandlung von kindlichen Hirntumoren in allen Lokalisationen im Gehirn, Rückenmark oder im peripheren Nervensystem in interdisziplinärer Zusammenarbeit zurück. Die onkologische Nachbehandlung erfolgt in der Abteilung von Univ.-Prof. Dr. med. Udo Kontny in der Kinderklinik auf der spezialisierten onkologischen Station KI 01 mit einem professionellen kinderonkologischen Team. Kindliche Tumore der Schädelbasis oder im Bereich der Orbita werden in Kooperation mit den Kollegen der Klinik für Mund-, Kiefer-. Gesichtschirurgie (Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle) oder der Klinik für Augenheilkunde (Dr. Kathi Hartmann) operiert. Kinder mit Spina bifida erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kinderneurologen (Univ.-Prof. Dr. med. Martin Häusler, Dr. med. Ute Deutz, Dr. med. Ruth Schneider, Dr. med. Arzu Stoppe), Kinderorthopäden (Dr. med. Heide Delbrück), Kinderurologen (Prof. Dr. med. Dorothea Rohrmann) und Physiotherapeuten. Die pränatale Betreuung wird durch die Kooperation mit den Kollegen der Pränataldiagnostik (Univ.-Prof. Dr. med. Christian Enzensberger) gewährleistet. Operationen von Kraniosynosthosen werden im Team mit den Mund-, Kiefer- und Geschichtschirurgen (Univ.-Prof. Dr. Dr. Frank Hölzle und Dr. Dr. Nora Lautner) durchgeführt. Die Versorgung von Kindern nach Traumata erfolgt in enger Kooperation mit den unfallchirurgischen Kollegen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Frank Hildebrand und Dr. med. Heide Delbrück. Die Kollegen der Neuroradiologie bieten unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Martin Wiesmann alle Arten der neuroradiologischen Interventionen bei neurochirurgischen Patienten.
Unser höchstes Ziel ist es immer, jedem neurochirurgisch erkrankten Kind die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
Neurochirurgische Kinder/Eltern-Sprechstunde:
Immer donnerstags ab 11 Uhr (nach telefonischer Anmeldung)
Tel.: 0241 80-88483
Ansprechpartner und Koordinator Kinderneurochirurgie:
Dr. med. Hussam Aldin Hamou (Geschäftsführender Oberarzt)
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