Traumata im Kindesalter
Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) im Kindesalter ist keine Seltenheit. Circa 28 Prozent aller SHT betreffen Patienten unter 16 Jahren; das SHT stellt die häufigste Todesursache im Kinderalter dar. In Deutschland muss jährlich von 581 Patienten pro 100.000 Einwohner ausgegangen werden; davon sind glücklicherweise weniger als 10 Prozent als mittelschwere oder schwere SHT einzustufen. Jedoch beträgt die Mortalität bei schwerem SHT 14 Prozent. Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks kommen häufig kombiniert mit SHT vor.
Gründe der Anfälligkeit für Verletzungen bei Kindern sind ihre Körperproportionen und ihre Körpergröße sowie ihre mangelnden Erfahrungen in Gefahrensituationen. Während im Kleinkindalter vor allem Stürze und selten äußere Gewalteinwirkungen vorkommen, sind es im Jugendalter meist Fahrradunfälle oder Sportverletzungen. Das sich noch entwickelnde Gehirn und Rückenmark sind in den ersten Lebensjahren besonders empfindlich. Deshalb ist eine rasche und adäquate Versorgung von Kindern mit Gehirn- und Rückenmarksverletzungen im interdisziplinären Team mit Unfallchirurgen, Kinderärzten und Intensivmedizinern von entscheidender Bedeutung. Als überregionales Traumazentrum inklusive eines Hubschrauberlandeplatzes ist die Uniklinik RWTH Aachen durch die permanente Präsenz von kindererfahrenen Neurochirurgen, Anästhesisten, Traumatologen und Kinderintensivmedizinern sowie die hoch standardisierte Vorgänge im Schockraum für die komplexe Versorgung von kindlichen Traumen ausgerichtet.