Der ehemalige Doktorand und Mitarbeiter und jetzige Leiter einer Emmy-Noether-Gruppe an der Humboldt Universität in Berlin Dr. André Knops hat zusammen mit dem Leiter des Lehr- und Forschungsgebiets Neuropsychologie an der Klinik für Neurologie, Prof. Klaus Willmes, einen Beitrag zum detailierteren Verständnis der neuronalen Grundlagen mathematischer Fähigkeiten geleistet. In einer aktuellen Publikation in der der renommierten Zeitschrift NeuroImage konnten die Autoren zeigen, dass ein wichtiger Zwischenschritt für das Verständnis der numerischen Größe von Zahlen und das Rechnen in den Grundrechenarten (insbesondere Subtraktion gegenüber Addition) die mentale Repräsentation der ordinalen Information (Ordnung nach ansteigender/absteigender Größe) über Zahlen ist. Methodisch stellt die Arbeit ebenfalls eine Neuerung dar, denn sie verknüpft die Suche nach Maxima der Hirnaktivierung beim Vergleich von Aufgabenstellungen mit einer neuen Methode zur Feststellung gemeinsam aktivierter kortikaler Hirnareale simultan für den gesamten Kortex. Als Ergebnis der Analyse resultierte ein rechthemisphärisches Netzwerk aus Regionen im intraparietalen Sulcus und im inferioren Frontalkortex, das eine Verknüpfung des phylogenetisch alten Systems der approximativen Repräsentation numerischer Größe mit dem neuen System für exaktes Rechnen in der linken Hemisphäre mit ordinalen Informationen über die beteiligten Zahlen unterstützt.
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