BMBF – R2WS - Patientenindividuelle Analyse der Wirbelsäule
Zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule sind regelmäßige Röntgen- bzw. Computertomographie (CT)- oder Magnetresonanztomographie (MRT)-Aufnahmen notwendig. Dabei sind Röntgen und insbesondere CT mit einer erheblichen Strahlenbelastung für Patienten verbunden. Als strahlenfreies Bildgebungsverfahren in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen hat sich das MRT-Verfahren etabliert. Allerdings können MRT- Aufnahmen lediglich statisch und im Liegen gemacht werden, so dass keine Aussagen über die Wirbelsäule in Bewegung möglich sind.
Im Rahmen des Projekts R2WS wird ein integriertes System erforscht, das Aufnahmen in Bewegung erlaubt und gleichzeitig die Strahlendosis reduziert. Es kombiniert Röntgen mit der Rasterstereographie (VRS), einer gängigen 3-D-Analyse der Wirbelsäule, bei der mit Hilfe von Lichtstrahlen, die auf den Rücken des Patienten projiziert werden, ein Modell der Rückenoberfläche und der Wirbelsäule errechnet wird. So wird bei der ersten Untersuchung für jeden Patienten ein individuelles Korrelationsmuster zwischen der Rückenoberfläche und der Wirbelsäule ermittelt. Dieses wird bei allen Folgeaufnahmen zugrunde gelegt, so dass weitere Röntgenuntersuchungen nicht mehr erforderlich sind. So entsteht ein neuartiges System zur Diagnostik, Therapiekontrolle und Verlaufsbeobachtung von Wirbelsäulenerkrankungen, das sowohl statische als auch dynamische Aufnahmen erlaubt.
Der Verbundkoordinator wird im Anschluss an das Projekt die Markteinführung und Vermarktung der Projektergebnisse vorantreiben und gemeinsam mit dem Klinikum ein Schulungs- und Einführungskonzept erarbeiten.