DFG – Die pathophysiologische Bedeutung des Club Cell Protein 16 bei der Entstehung respiratorischer Komplikationen – Analyse eines klinischen Kombinationsmodells von Thoraxtrauma und ARDS unter bes. Berücksichtigung der Funktion neutrophiler Granulozyten

Die immunologische Reaktion des Polytraumapatienten mit einem Thoraxtrauma bedingt erhöhte respiratorische Komplikationsraten, und stellt ein hochrelevantes klinisches Szenario dar. Neutrophile spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Unmittelbar posttraumatisch erhöhten CC16 Serumspiegel bei Patienten mit Lungenverletzung sind vermutlich auf die mechanische Zellschädigung und die hieraus resultierende Freisetzung des anti-inflammatorischen CC16 zu deuten. In dieser initialen, post-traumatischen Phase ist die regelhaft initiierte anti-inflammatorische Antwort (CARS) notwendig, um dem SIRS kompensatorisch entgegen zu wirken. In dieser frühen Phase findet allerdings das „priming“ von Neutrophilen statt, welches bei einem weiteren inflammatorischen Reiz ihre überschießende Antwort nach sich zieht. Diese überschießende PMNL-Aktivierung führt wiederum unkontrolliert zu Gewebsschäden, auch in der Lunge, und könnte somit zu dem sekundären, nachgewiesene CC16 Anstieg in der Lunge führen. Die pathophysiologische Bedeutung einer sekundären Erhöhung der CC16 Spiegel bei entzündlichen respiratorischen Komplikationen ist im Weiteren jedoch unbekannt.

Ziel dieser Arbeit ist es den Einfluss von a) lokal freigesetzten CC16 (Lunge, BALF) sowie b) systemischen CC16 Spiegel (Serum) auf die Immunkompetenz der PMNL zu evaluieren, sowie die zugrundeliegenden Mechanismen - mit dem Ziel einer potenziellen Therapie - zu beschreiben. Des Weiteren sollen der Ursprung, die Dynamik und die organspezifische Verteilung der stabkernigen PMNL mit einer niedrigeren CD16 Expression (junge Zellen) untersucht werden.

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/383969007