Deutsche Krebshilfe fördert Palliativ-Projekt „N-Check“ mit 480.000 Euro

Im Projekt „N-Check“ (Nerven-Check) untersucht ein Team der Klinik für Palliativmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen als Partner im Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen, wie häufig und frühzeitig im Verlauf von Tumorbehandlungen eine sogenannte Chemotherapie bedingte Nervenschädigung (chemotherapie-induzierte Polyneuropathie, CIPN) bei Patientinnen und Patienten mit nicht mehr heilbarer Krebserkrankung auftritt. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Palliativ-Projekt „N-Check“ für einen Zeitraum von drei Jahren mit 480.000 Euro.

Die CIPN ist eine häufige Nebenwirkung von Chemotherapien, anderen zielgerichteten Medikamenten und Immuntherapien und kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Die Symptome der CIPN reichen von Taubheitsgefühlen und Beeinträchtigungen der Feinmotorik über Gangstörungen bis hin zu schmerzhaften Empfindungsstörungen, die nur schwer behandelbar sind. Um die mögliche Entwicklung einer CIPN frühzeitig zu erfassen, wird vor und nach der Tumortherapie eine standardisierte Sensibilitätsprüfung zur Erfassung der Hautempfindlichkeit durchgeführt, die eine genaue Erfassung der Funktion von Gefühlsnervenfasern ermöglicht. Dazu gehört die Quantitative Sensorische Testung (QST), ein standardisiertes Verfahren zur Diagnose von Nervenschäden, das bisher nicht routinemäßig bei Krebspatientinnen und -patienten eingesetzt wird. Mit der QST kann die frühe Entwicklung eines Nervenschadens erfasst und eine mögliche Erholung der peripheren Nerven nach Absetzen der auslösenden Therapie nachgewiesen werden. Ergänzend werden die Schmerzreaktionen der Nerven mittels schmerz-evozierter Potenziale (pain-related evoked potentials, PREPs) objektiv gemessen, um die Funktionsweise der Nervenfasern zu bewerten, die für die Wahrnehmung von Schmerzen verantwortlich sind.

Zusätzlich werden die Auswirkungen der CIPN auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienetn durch standardisierte Fragebögen erfasst. Diese Instrumente helfen, die Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich zu beschreiben und Tumortherapien bei Anzeichen einer Nervenschädigung zeitgerecht anzupassen oder umzustellen.

Dieses auf die Lebensqualität von nicht mehr heilbar an Krebs erkrankten Patientinnen und Patienten zielende Projekt wird von der Deutschen Krebshilfe mit knapp einer halben Millionen Euro für die Dauer von drei Jahren gefördert (Förderkennzeichen: 70115979).

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