Anlässlich des „Tags des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember hat die Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie gemeinsam mit der Feuerwehr mit einem Infostand im Foyer der Uniklinik über mögliche Gefahren aufgeklärt. Im Laufe des Tages haben sich viele Eltern, Großeltern, aber auch Kinder informiert. Auch die Erzieherinnen der Betriebskindertagesstätte wurden mit Infomaterial ausgestattet.
In die Aachener Uniklinik wird im Schnitt an jedem dritten Tag ein brandverletzter kleiner Patient eingeliefert. Initiator des Infotags ist Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e. V. Dieses Jahr standen vor allem sehr kleine Kinder im Fokus, denn 76 Prozent aller thermisch verletzten Kinder sind jünger als fünf Jahre. Viele verletzen sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen.
Die größte Gefahr einer Kontaktverbrennung oder einer Verbrühung besteht im häuslichen Umfeld. Mögliche Folgen sind schwere Verbrennungen an den Handinnenflächen, zum Beispiel wenn kleine Kinder an Kaminofenscheiben oder auf Herdplatten fassen. Diese sind so heiß, dass die Kinder förmlich daran „kleben“ bleiben. Da die Haut von Kindern dünner ist als bei Erwachsenen, genügen bereits wenige Sekunden Einwirkzeit, um gravierende Verletzungen zu verursachen. Vernarbungen an den Händen sind immer eine besondere Herausforderung. Ziel der Behandlung ist es, Funktionseinschränkungen der Hand zu vermeiden. Heißgetränke stellen eine weitere Gefahr für Verbrühungen kleiner Kinder dar. Oft kommt es hierbei zu großflächigeren Verbrühungsverletzungen, da die heiße Flüssigkeit sich schnell verteilt und auch in der mit der heißen Flüssigkeit getränkten Bekleidung des Kindes noch auf die Haut einwirken kann.
Tipps vom Experten
Univ.-Prof. Dr. med. Justus Beier, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, empfielt: „Eltern von Kleinkindern sollten sich der großen Gefahr durch heiße Flächen und Flüssigkeiten, gerade während der kalten Jahreszeiten bewusst sein, denn nur dann können sie ihre Kinder schützen. Besonders gefährlich sind in der Winterzeit die Kaminöfen, die in vielen Wohnungen stehen, diese sollten gesichert beziehungsweise abgedeckt werden. Beim Kochen ist es ratsam, die hinteren Herdplatten zu benutzen, am besten sichert man das Kochfeld mit einem Herdschutzgitter. Außerdem sollte man Kinder nicht mit Heizdecken wärmen und Kirschkernkissen nicht zu stark erhitzen, ebenso sollten Wärmflaschen nur mit warmem, nicht mit heißem Wasser befüllt werden. Bitte auch immer das Bügeleisen ausschalten und auf herabhängende Kabel achten. Auch Wasserkocher und andere elektrische Geräte sollten immer außer Reichweite von Kindern stellen. Heißgetränke sollten nie zu nah an den Rand von Tisch und Arbeitsplatte stehen beziehungsweise mit dem Kind auf dem Schoß getrunken werden.“