Einteilung der drei Verbrennungsgrade
Üblicherweise werden Verbrennungen (analog auch Erfrierungen und Verätzungen mit Säuren und Laugen) entsprechend den folgenden Gradeinteilungen anhand ihrer Tiefe eingeteilt:
Grad I: Oberflächliche Schädigung mit Rötung und Schmerzen, es findet sich noch keine Blasenbildung. Die Heilung erfolgt spontan und ohne Narbenbildung.
Grad II: Rötung, Schmerzen und Blasenbildung. Diese Gruppe wird in zwei weitere Grade unterteilt, die sich hinsichtlich ihrer operativen Behandlungsnotwendigkeit unterscheiden:
Grad II a: Der Wundgrund unter den Blasen ist noch vital, hier besteht eine spontane Heilungstendenz, zumeist innerhalb von zwei Wochen. Typischerweise besteht noch ein weitgehend normales Schmerz- und Berührungsempfinden im verbrannten Areal.
Grad II b: Der Wundgrund ist abgestorben und es zeigt sich keine normale Sensibilität in dem betroffenen Areal mehr. Bei dieser Tiefe kommt es nicht zur Spontanheilung und Narbenbildung. Das abgestorbene Gewebemuss daher in einer Operation entfernt und in der Regel durch ein dünnes Hauttransplantat von anderer Körperstelle ersetzt werden. Die Hautentnahmestelle heilt hierbei aufgrund der oberfl ächlichen Entnahme des Transplantats spontan und narbenfrei ab.
Eine Unterscheidung zwischen Grad II a und Grad II b ist am Anfang oft schwer zu treffen (sogenanntes Nachbrennen). Daher kann sich die Einstufung im Verlauf des stationären Aufenthalts eines Patienten ändern.
Grad III: Abgeblasste, bis in die tiefe abgestorbener Wundgrund. Hier ist eine Operation zur Entfernung der verbrannten Hautschichten unbedingt erforderlich.
Zusätzlich zur äußeren Verletzung kommt oft noch ein Inhalationstrauma hinzu, das heißt, eine Schädigung der Luftwege oder der Lunge durch Rauch oder Gase. Patienten mit einem solchen Inhalationstrauma werden ebenso wie schwerbrandverletzte Patienten in unserer Klinik gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care in speziellen Bereichen der Intensivstation behandelt.