Dr. Spiesshoefer erhält den Juniorpreis 2022 der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V.

Dr. med. Jens Spiesshoefer, Assistenzarzt in der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin (Med. Klinik V; Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. Michael Dreher) an der Uniklinik RWTH Aachen, ist für seine Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen mit dem Juniorpreis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e. V. ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Bereits seit mehreren Jahren forscht Dr. Spiesshoefer im Rahmen seiner Facharztausbildung an der Schnittstelle zwischen Pneumologie, Beatmungsmedizin und Neurologie u.a. an der Pathophysiologie der Atemmuskelbeteiligung bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen (NME). Für seine Forschungsvorhaben konnte er bereits verschiedene Stipendien einwerben, um mit einer aufwendigen Methodik Erkenntnisse zur komplexen Beteiligung der Atemmuskelkraft bei verschiedenen NME gewinnen. In der Öffentlichkeit präsenter und deutlich besser erforscht ist die Erkrankung ALS, Amyotrophe Lateralsklerose, die wesentlich schneller voranschreitet als die durch Dr. Spiesshoefer erforschten langsam voranschreitenden NME, bei denen eine Atemmuskelkraftschwäche mit Hyperkapnie aber wie in den Arbeiten von Dr. Spiesshoefer gezeigt genauso prognose- und therapierelevant ist.

Bessere Diagnostik und schnellere Hilfe

Durch invasive Messungen des transdiaphragmalen Druckes (Zwerchfell-Druckes) mittels Ballonkatheter im Magen und in der Speiseröhre konnten Spiesshoefer und seine Kollegen in Reaktion auf eine supramaximale Magnetstimulation der Zwerchfellnerven nachweisen, dass es im Krankheitsverlauf durch verschiedene Pathomechanismen zu typischen Einschränkungen der Atemmuskelfunktion kommt. Dadurch entsteht eine nächtliche, und sich später auch auf den Tag erstreckende Hyperkapnie, ein erhöhter Gehalt an Kohlendioxid (CO2) im Blut, der eine Heimbeatmungstherapie indiziert. Ein besseres Verständnis der Atemmuskelbeteiligung und verlässliche diagnostische Möglichkeiten zur Messung der Atemmuskelfunktion sollen dabei helfen, Betroffenen frühzeitig und möglichst schonend helfen zu können.

Über die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke

Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) ist mit über 9.300 Mitgliedern die größte und älteste deutsche Selbsthilfeorganisation für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen. Sie fördert seit über 50 Jahren die Erforschung der mehr als 800 verschiedenen heute bekannten, teilweise sehr seltenen Muskelerkrankungen. Neben der Forschungsförderung berät und unterstützt die Organisation Betroffene und ihre Angehörigen und bemüht sich um Aufklärung über die Krankheitsbilder sowie um die politische Interessenvertretung muskelerkrankter Menschen.

Dr. med. Jens Spiesshoefer

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