Projekte
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine sehr häufige Störung im Kinder- und Jugendalter. Da betroffene Kinder und Jugendliche aufgrund der Symptomatik häufig unter Problemen im sozialen oder schulischen Umfeld leiden, gibt es viele verschiedene Ansätze zur Behandlung der ADHS. Einen Ansatz stellen therapeutische Intensivprogramme dar, die über einen kurzen Zeitraum erfolgen. Anknüpfend daran ist ein ADHS-Intensivprogramm für Kinder entwickelt worden, und erste Studien deuten auf eine gute Wirksamkeit dieses Trainings hin. In der geplanten Studie soll untersucht werden, wie sich das ADHS-Intensivtraining bei Kindern im Alter von 8-12 Jahren auf verschiedene Prozesse (u. a. Belohnungsverarbeitung, Frustrationstoleranz), und damit verbunden auf die kortikale Reaktion (gemessen im EEG), auswirkt. In verschiedenen Aufgaben werden im geplanten Projekt sowohl behaviorale als auch neurophysiologische Reaktionen analysiert, um so das Verständnis für mögliche Veränderungen durch das Training zu verbessern.
Anorexia Nervosa ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die durch selbstinduzierten Gewichtsverlust, eine intensive Angst vor Gewichtszunahme und eine verzerrte Körperwahrnehmung gekennzeichnet ist. Betroffene Patientinnen und Patienten zeigen häufig eine verringerte kognitive Flexibilität und eine erhöhte Rigidität, ein Ungleichgewicht, das sowohl während als auch nach der Behandlung fortbestehen kann. Dies stellt für Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen eine erhebliche Belastung dar und erhöht das Rückfallrisiko erheblich.
In der Forschungsgruppe untersuchen wir mithilfe modernster bildgebender Verfahren, wie funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT), Magnetresonanzspektroskopie (MRS) und Diffusionstensor-Bildgebung (DTI) die neurobiologischen und neurophysiologischen Grundlagen dieser Erkrankung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Anwendung der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) als potenzielle ergänzende Behandlungsform. Hierfür werden Patientinnen und Patienten im Starvationszustand und nach erfolgreicher Gewichtsstabilisierung untersucht, um sowohl den Einfluss des Ernährungszustandes und die Effekte der tDCS auf kognitive Flexibilität analysieren zu können. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit dieser nicht-invasiven Interventionsmethode zu evaluieren, neurobiologische Prozesse der Erkrankung zu erläutern und neue therapeutische Ansätze für die Behandlung der Anorexia Nervosa zu entwickeln. Der Studienbeginn ist mit stationären Patientinnen im Sommer 2025 geplant.