Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder mit psychischen Problemen

Etwa 20% aller Kinder im Alter von 0-5 Jahren zeigen klinisch relevante Verhaltensauffälligkeiten. Manche Kinder sind extrem zurückhaltend in unbekannten Situationen oder haben erhebliche Trennungsangst von ihren Bezugspersonen. Einige Kinder müssen zwanghaft Handlungen wiederholen oder können bestimmte Handlungen nicht durchführen. Andere zeigen sich sehr traurig oder haben nach dem Erleben einer sehr beängstigenden Situation Verhaltensauffälligkeiten. Viele Kinder sind sehr sprunghaft in ihrem Spielverhalten, schnell abgelenkt und sehr unruhig. Einige können ihre Gefühle schlecht steuern, werden schnell wütend, streiten mit anderen oder werden handgreiflich. Es gibt es Kinder, die mit anderen nicht gut in Kontakt kommen und am liebsten für sich sind. Viele der oben genannten Verhaltensauffälligkeiten zeigen einen bis ins Erwachsenenalter weiterbestehenden Verlauf. Es ist deshalb sinnvoll, in solchen Fällen möglichst früh fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Bereits im ersten Lebensjahr können Auffälligkeiten auftreten. Auch wenn es normal ist, dass Kinder in diesem Lebensalter noch viel Hilfe durch die Eltern beim Schlafen oder bei der Gefühlsregulation benötigen, zeigen doch etwa 4% aller Säuglinge sehr häufige und nur schwer beeinflussbar Schreiattacken, erhebliche Auffälligkeiten beim Ein- oder Durchschlafen oder beim Füttern. Diese Probleme können die Entwicklung des Kindes ungünstig beeinflussen und für die Eltern eine außergewöhnliche Belastung darstellen. Auch kann dadurch die Beziehung zwischen Eltern und Kind leiden. Daher ist auch hier möglichst frühe Hilfe wichtig und sinnvoll.

Für wen eignet sich die Säuglings-, Klein- und Vorschulsprechstunde?

Die Sprechstunde wendet sich an Kinder im Alter von 0-5 Jahren, deren Eltern oder das Umfeld um die emotionale und soziale Entwicklung besorgt sind.

Was bieten wir in der Sprechstunde an?

Wir führen eine eingehende kinderpsychiatrische und entwicklungspsychologische Diagnostik durch. Dabei berücksichtigen wir sowohl die kindlichen Besonderheiten als auch die Eltern-Kind-Beziehung und mögliche Belastungen der Eltern. Zudem beraten wir die Familien bei Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und können in bestimmten Fällen auch ambulante therapeutische Maßnahmen anbieten. Desweiteren beraten wir die Familien bzgl. weiterer Unterstützung, z. B. bzgl. Jugendhilfemaßnahmen oder weiterführender (teil-)stationärer Behandlung auf unserer Eltern-Kind-Station.

Wie erfolgt die Anmeldung?

Die Anmeldung erfolgt telefonisch oder per E-Mail (s. Kontaktdaten Institutsambulanz). Zur Anmeldung bei unserer Sprechstunde verwenden Sie bitte dieses Formular.

Ansprechpartnerinnen:

Dr. med Anke Nießen, Oberärztin, Pia Drees, M.Sc., Psychologin