Was passiert mit meinem gespendeten Blut?
Heutzutage wird bezüglich der Bluttransfusionen eine Therapie nach Maß praktiziert, sprich es werden nur die Blutbestandteile ersetzt, die der Patient tatsächlich benötigt. Deshalb wird jede Vollblutspende zunächst in die Bestandteile der roten Blutkörperchen und des Plasmas aufgeteilt. Dann erfolgt die ausführliche Überprüfung bezüglich des Gehaltes an roten Blutkörperchen sowie die Testung auf Hepatitis B und C (ansteckende Gelbsucht), HIV (AIDS), Syphilis und weitere Marker.
Das gespendete Blut, aufgetrennt in Erythrozyten und Plasma, wird in erster Linie in der Uniklinik RWTH Aachen zur Behandlung der stationären Patienten benötigt. Wenn möglich, jedoch immer bei dringendem Bedarf und in Notfallsituationen, werden auch die in der Region umliegenden Krankenhäuser und Praxen versorgt.
Wie lange ist Blut haltbar und wofür wird es verwendet?
Das gewonnene Plasma ist bei entsprechender Lagerungstemperatur (-30° C) zwei Jahre lang haltbar. Deshalb wird es zur Sicherheitserhöhung für mindestens vier Monate in sogenannter „Quarantäne“ gelagert. Erst wenn der Blutspender nach mehr als vier Monaten eine weitere Blutspende geleistet hat und die Testung auf Hepatitis B und C (ansteckende Gelbsucht), HIV (AIDS), Syphilis und weitere Marker unauffällig war, wird das Plasma für die Transfusion freigegeben. Bei den Erythrozyten-Präparaten geht das nicht, da diese nur 35 Tage haltbar sind.
Das gewonnene Plasma kann unter Umständen auch zur industriellen Weiterverarbeitung abgegeben werden. Hier werden wichtige Arzneimittel bzw. Gerinnungspräparate, wie zum Beispiel der Faktor VIII zur Behandlung von „Blutern“ gewonnen.
Gespendetes Blut kann unter Umständen auch für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Blutpräparate oder für die Forschung benutzt werden. In der Uniklinik RWTH Aachen verwenden wir hierfür ausschließlich Blutspenden, die mit Einverständnis von Spendern gewonnen wurden, deren Blutspenden den Auswahlkriterien einer sicheren Blutspende vorübergehend nicht entsprechen (zum Beispiel vorübergehende Zurückstellung wegen Aufenthalt in einem Gebiet mit Malaria oder vorübergehende Zurückstellung wegen einer Darmspiegelung).
Also: Keine Blutspende ist überflüssig, jede Blutspende ist nötig!