Woraus besteht Blut?
Blut besteht aus einer Mischung von Wasser, Salzen und Milliarden von Zellen und Eiweißen. Der flüssige Bestandteil des Blutes wird als Blutplasma bezeichnet. Die festen Bestandteile bestehen aus verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen), die bei jedem Menschen jeweils dieselben Aufgaben haben, aber bei jedem Einzelnen unterschiedliche vererbte Merkmale aufweisen. Rund 55 Prozent des Blutes besteht aus Plasma, der Rest sind feste Bestandteile.
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Aufgabe: Sauerstofftransport
Normale Menge (Erwachsener): circa 4 bis 6 Millionen pro µl Blut
Normale Lebensdauer: circa 100 bis 120 Tage
Blutgruppenmerkmale: Die AB0, Rhesus, und Kk- Merkmale sind für Bluttransfusionen die wichtigsten. Darüber hinaus gibt es jedoch noch mindestens 200 weitere Blutgruppenmerkmale.
Die Verteilung der verschiedenen Blutgruppenmerkmale hat sich oft durch einen sogenannten „Evolutionsdruck“ bei massivem Auftreten von Infektionserkrankungen in einem bestimmten Gebiet ergeben. Das heißt, dass bestimmte Blutgruppenmerkmale einen besseren Schutz gegenüber einzelnen Erkrankungen bieten. So schützt zum Beispiel die Blutgruppe B relativ vor der Pest. In Deutschland kommt diese Blutgruppe mit nur 10 Prozent relativ selten vor, in Indien zum Beispiel jedoch mit über 35 Prozent.
Blutplättchen (Thrombozyten)
Die Bluttplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutstillung, indem sie bei einer Verletzung eines Blutgefäßes durch Zusammenlagerung einen Pfropf bilden, der die Blutung stoppt.
Aufgabe: Blutstillung
Normale Menge (Erwachsener): circa 135.000 bis 450.000 / µl Blut
Normale Lebensdauer: circa fünf bis elf Tage
Blutgruppenmerkmale: wie bei Erythrozyten AB0. Des Weiteren HPA (Humane Plättchen-Antigene) und HLA (Humane Leukozyten-Antigene)
Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
Die weißen Blutkörperchen haben eine entscheidende Bedeutung bei der Abwehr krankheitserregender Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Parasiten). Es gibt verschiedene Untergruppen (Neutrophile, Basophile, Eosinophile, Lymphozyten) mit unterschiedlichen Aufgaben.
Hauptaufgabe: Abwehr von Infektionskrankheiten, Abwehr gegenüber schädlichen Substanzen
Normale Menge (Erwachsener): circa 4500 bis 11000 / µl Blut
Normale Lebensdauer: je nach Art; Tage bis viele Jahre
Blutgruppenmerkmale: HLA (Humane Leukozyten-Antigene) und HNA (Humane Neutrophilen-Antigene)
Plasma
Ein wichtiger Bestandteil des Blutplasmas sind Gerinnungsfaktoren. Diese sorgen zusammen mit den Thrombozyten für die Blutstillung. Besteht zum Beispiel ein Mangel am Gerinnungsfaktor VIII, entsteht die Erkrankung des sogenannten „Bluters“.
Des Weiteren werden Botenstoffe (Hormone) mit dem Plasma transportiert. Beispiel: Insulin zur Regelung des Blutzuckers.