Hoffnung für Schizophrenie-Erkrankte

Offizieller Startschuss zum neuem APIC-Forschungsverbund.

Am 12.05.2015 gab der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel MdB zusammen mit Vertretern der  RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich in der LVR-Klinik Düren den offiziellen Startschuss zum Forschungsprojekt „APIC – Antipsychotika induzierte strukturelle und funktionelle Gehirnveränderungen“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für APIC vier Millionen Euro zur Verfügung. Die Koordination des Forschungsvorhabens  liegt bei der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik RWTH Aachen. Neben der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich, die über den Hirnforschungsverbund JARA-BRAIN eng verzahnt sind, sind auch die Universitäten in Köln und Düsseldorf sowie die LVR-Klinik Düren und weitere Krankenhäuser sowie niedergelassene Ärzte aus dem Rheinland beteiligt.

Startschuss für APIC: Das BMBF fördert das Forschungsprojekt mit vier Millionen Euro. Bei der Bescheidübergabe (von links): Manfred Nettekoven, Kanzler der RWTH Aachen; Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF; Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Direktor der Klinik für Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik der RWTH Aachen; Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich und Michael van Brederode, kaufmännischer Direktor der LVR-Klinik (Foto: JARA)


APIC untersucht Hirnveränderungen bei Schizophrenie-Erkrankten

Der Beginn einer Schizophrenie ist häufig schleichend. Daher wird die Erkrankung oft erst spät erkannt. Zudem sind die Ursachen einer Schizophrenie nicht abschließend geklärt. „Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft spielen verschiedene Faktoren wie Genetik, Umweltfaktoren oder biographische Erlebnisse zusammen“, erläutert Prof. Dr. Dr. Frank Schneider. Der Psychiater und Psychotherapeut leitet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik der RWTH Aachen. So vielfältig die Ursachen sein können, so vielfältig äußert sich auch die Erkrankung: Die Symptome reichen von Nervosität, Reizbarkeit und Angst, bis hin zu Fehlwahrnehmungen wie Stimmenhören oder Verfolgungswahn.


Therapiert wird die Schizophrenie mit einer individuell abgestimmten Kombination von medikamentöser Therapie, Psychotherapie und anderen therapeutischen Verfahren. Auffallend ist, dass bestimmte Bereiche im Gehirn von Schizophrenie-Patienten im Vergleich zu Gesunden verändert sind. Im Rahmen von APIC werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer groß angelegten klinischen Studie die Hirnveränderungen bei Schizophrenie mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren bei verschiedenen Medikamenten untersuchen. Zudem sollen die Modifizierungen im Gehirn und der Therapieerfolg bei verschiedenen Therapieformen verglichen werden.

APIC ist eines von neun bundesweiten Verbundprojekten

APIC ist eines von neun ausgewählten Verbundprojekten, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen dieses neuen Forschungsnetzes zu psychischen Erkrankungen fördert. JARA-BRAIN wird seine Bildgebungsexpertise auch den anderen acht Verbundprojekten zur Verfügung stellen: Mit der bundesweiten Initiative PING (Psychiatric Imaging Network Germany) sollen die erhobenen Bildgebungsdaten aller Verbundprojekte standardisiert, deren Qualität gesichert und für zukünftige verbundübergreifende Analysen aufbereitet werden. Ziel dieses Projektes ist, eine Open Access Datenbank für alle Neuroimaging Studien des BMBF Forschungsnetzes bereitzustellen, um durch einen offenen Datenaustausch die Basis für nationale und internationale Neuroimaging-Auswertungen zu schaffen.

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