Neues Center for Computational Life Sciences profiliert Gesundheits- und Wissenschaftsstandort Aachen

Der Fortschritt im Bereich experimenteller Methoden und moderner Technologien ist ein wichtiger Motor für Innovationen in der biologischen und medizinischen Forschung. Um den damit verbundenen, wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, haben die Uniklinik RWTH Aachen und die RWTH Aachen University im Rahmen der dritten Förderlinie der Exzellenzstrategie das neue Center for Computational Life Sciences (CCLS) gegründet. Die interdisziplinäre Einrichtung verbindet die lebenswissenschaftlichen Forschungsbereiche Medizin und Biologie mit der Forschung in Informationstechnologien der nächsten Generation. Für die Aachener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird es dadurch leichter, interdisziplinäre Forschungsideen und -vorhaben mithilfe von integrierten, fachbereichsübergreifenden Strukturen zu verwirklichen. Aktuell tätig als Direktor des Joint Research Center for Computational Biomedicine an der Uniklinik RWTH Aachen, wird Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schuppert als Gründungssprecher den Aufbau des CCLS mit Aktivitäten in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Dienstleistungen koordinieren. Die Eröffnungskonferenz des neuen Zentrums findet vom 12. bis 13. Oktober 2023 statt.

Die Digitalisierung verändert mit zunehmender Geschwindigkeit nahezu alle Lebensbereiche. Die Menge digitalisierter Daten innerhalb der Lebenswissenschaften, von der Grundlagenforschung bis hin zur Patientenversorgung und klinischen Forschung, nimmt rasant zu. Um all diese stark heterogenen Daten wirkungsvoll zu analysieren, zu interpretieren und allgemein nutzbar zu machen, sind intelligente Technologien wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen erforderlich.

Spitzen-Medizin benötigt Spitzen-Infrastruktur

Die computergestützte Biomedizin ist beispielsweise eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu einer besseren, effizienten Gesundheitsversorgung. Computermodelle, die Labor und Krankenbett miteinander verbinden, werden den Unterschied in der Therapie komplexer Krankheiten ausmachen. „Um die Barrieren der Komplexität einzureißen und auf aktuelle Bedarfe in den Lebenswissenschaften einzugehen, müssen neue, auf die Lebenswissenschaften zugeschnittene, Methoden und Softwarewerkzeuge zur Datenanalyse, Simulation und Modellierung entwickelt werden“, erläutert Prof. Schuppert die Erfordernis und das Ziel seiner Arbeit. Dadurch sollen der lebenswissenschaftlichen Forschung in Deutschland wirksame und zuverlässige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, um die durch neueste experimentelle Methoden oder die Zusammenführung verschiedener Modalitäten gewonnenen Daten geeignet zu analysieren.

Profilbildung und Positionierung

Mit der Etablierung des neuen Center for Computational Life Sciences verfügt Aachen über ein einzigartiges Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk in den Lebenswissenschaften Biologie und Medizin sowie Computational Sciences. „Mit herausragenden universitären Zentren und außeruniversitären Partnern, eingebunden in ein hochdynamisches Wirtschafts- und Industrieumfeld, möchten wir nicht nur das Profil der Region wesentlich schärfen und nachhaltig stärken, sondern einen Mehrwert generieren, indem wir Forschungserkenntnisse beschleunigen und somit die Versorgung von Patientinnen und Patienten auf ein neues Niveau heben“, so der Zentrumsleiter.

Das Zentrum will die Synergien nutzen, die sich aus der fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit ergeben, um gemeinsame Projekte durchzuführen und hervorragende Forschungsergebnisse zu erzielen. Der Aufbau der gemeinsamen Infrastruktur und die Erweiterung der Wissensbasis werden die Konvergenz der Disziplinen vorantreiben und die Entwicklung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Lebenswissenschaften durch einen forcierten Austausch fördern.

Exzellenzuniversität RWTH Aachen

Zu Beginn der nunmehr dritten Runde der Exzellenzinitiative – der Exzellenzstrategie – hat sich die RWTH zu einer Integrierten Interdisziplinären Universität für Science und Technology entwickelt, deren Fokus auf der Konvergenz von Wissen, Methoden und Erkenntnissen liegt. Die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern soll die Spitzenleistungen, Profilbildungen und Kooperationen im Wissenschaftssystem fortsetzen und weiterentwickeln. Im Rahmen der Exzellenzstrategie werden projektbezogene Fördermittel in international wettbewerbsfähigen Forschungsfeldern bereitgestellt.

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