Forschung im Zeichen des Tierschutzes: Verleihung der 3R-Tierschutzpreise der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen University

Die Medizinische Fakultät der RWTH Aachen University vergibt jährlich den angesehenen Aachener Tierschutzpreis, um die Umsetzung des 3R Prinzips bei Tierversuchen und die Transparenz zu fördern. Auch in diesem Jahr wurden drei Forschungsteams für ihre herausragenden Beiträge ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand Anfang Dezember im Rahmen der 2. Jahresnetzwerktagung des 3R-Kompetenznetzwerks NRW statt.

Mit dem Aachener Tierschutzpreis werden innovative Forschungsansätze und wissenschaftliche Arbeiten gewürdigt, die den Grundsätzen des 3R-Prinzips (Replace, Reduce, Refine) folgen und für eine harmonische Verbindung zwischen medizinischem Fortschritt und Tierschutz stehen. Der Preis ehrt damit nicht nur die wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern auch die ethische Verantwortung und Kreativität der Forschenden, Tierversuche zu ersetzen (Replacement), zu reduzieren (Reduction) oder die Haltungs- und Versuchsbedingungen zu verbessern (Refinement).

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick

Aus den Reihen der Uniklinik RWTH Aachen dürfen sich in diesem Jahr folgende Forschungsteams über eine Auszeichnung freuen:  

In der Kategorie „Replacement“ durfte sich das Forschungsteam rund um René Geci und Univ.-Prof. Dr. Lars Küpfer aus dem Institut für Systemmedizin mit Schwerpunkt auf Organinteraktion über die Auszeichnung für „Systematic evaluation of high-throughput PBK modelling strategies for the prediction of intravenous and oral pharmacokinetics in humans“ freuen. In ihrer Arbeit entwickelten sie eine innovative Methode zur Kombination von physiologie-basierter kinetischer Modellierung mit Machine Learning und künstlicher Intelligenz, um die Pharmakokinetik von Substanzen im menschlichen Körper präzise ohne Tierversuche vorherzusagen.

In der Kategorie „Reduction“ erhielten Apl.-Prof. Dr. Julia Steitz, ihre Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Versuchstierkunde und das Camarades Team aus Berlin den Preis für ihr Projekt „Development of a Systematic Online Living Evidence Summary (SOLES) for Animal Models testing Targeted Therapies against Cancer as a contribution to the 3R principle“. Das Projekt entwickelt eine dynamische, maschinell unterstützte Online-Plattform (SOLES), die evidenzbasierte Auswahl von Tiermodellen in der präklinischen Krebsforschung erleichtert, um Tierversuche zu reduzieren, die Qualität der Forschung zu verbessern und die ethischen Prinzipien der 3R zu fördern.

Im Bereich „Refinement“ erhielten Dr. Leonie Tix und ihre Forscherkolleginnen und -kollegen vom Institut für Versuchstierkunde den Tierschutzpreis für „Establishment of the body condition score for adult female Xenopus laevis”.  Durch die Etablierung eines Krallenfrosch-spezifischen Body Condition Score wurde ein Tool entwickelt, das in der täglichen Betreuung der Tiere, für die Tiere und alle Beteiligten zu einer Verbesserung der Versuchsbedingungen führt.