Uniklinik RWTH Aachen erhält Zertifizierung zum Epilepsiezentrum für Erwachsene mit Spezialisierung Epilepsiechirurgie

Das Zentrum für Epileptologie an der Uniklinik RWTH Aachen wurde kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie als Epilepsiezentrum für Erwachsene zertifiziert. Dank ihrer hervorragenden Expertise und Qualität erlangt die Epileptologie dadurch an überregionaler Bedeutung als Kompetenzzentrum mit der Spezialisierung auf Epilepsiechirurgie. 

Die Epilepsie gehört mit ca. 640.000 Erkrankten in Deutschland zu einer der häufigsten chronischen Erkrankungen. Symptome und Beschwerden können sich vielfältig äußern, weshalb ein breiter Ansatz an Behandlungsmaßnahmen notwendig ist. „Mit der richtigen Diagnose und Therapie kann man heutzutage gut mit einer Anfallserkrankung leben. Allerdings sind dafür nicht nur moderne und operative Techniken, sondern auch langjährige Erfahrung und eine hohe Expertise nötig, die uns mit der Zertifizierung bestätigt werden“, erklärt die Leiterin der Sektion Epileptologie, Klinik für Neurologie, der Uniklinik RWTH Aachen Univ.-Prof. Dr. med. Yvonne Weber.

Die Zertifizierung ermöglicht eine Ausweitung des Behandlungsangebots für internationale und nationale Patientinnen und Patienten sowie den Ausbau der qualitativen Standards. Das macht die Epileptologie der Uniklinik RWTH Aachen in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie und der Sektion Neuropädiatrie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik RWTH Aachen zu einem von sieben überregionalen Kompetenzzentren in Nordrhein-Westfalen. Der Schwerpunkt des Epilepsiezentrums liegt dabei auf der Epilepsiechirurgie.

Umfassende Therapie und Diagnostik

Das Epilepsiezentrum verfügt nicht nur über die nötige technische Ausstattung, sondern auch über die personellen Ressourcen, um die gesamte Diagnostik und Therapie von Anfallserkrankungen zu garantieren. Dazu gehören: Routine-EEG, Video-EEG-Monitoring (invasiv und nicht invasiv), spezialisierte Kernspintomographie, nuklearmedizinische Verfahren, neuropsychologische Testung, psychosoziale Betreuung sowie die interdisziplinäre Beratung und Betreuung von Frauen mit Epilepsie sowie Patientinnen und Patienten mit erblichen Epilepsien.

„Epilepsiechirurgie stellt ein individuelles Therapieangebot für unsere Patientinnen und Patienten dar, womit wir ihnen langfristig wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen und ihre Gesundheit maßgeblich verbessern“, erläutert Univ. -Prof. Dr. med. Hans Clusmann. Dieser Behandlungsansatz richtet sich vor allem an Erkrankte, bei denen eine medikamentöse Einstellung nicht zum erhofften Erfolg führt. Das Therapieangebot ist in interdisziplinärer Zusammenarbeit individuell an die Patientinnen und Patienten anpassbar. Ziel ist eine komplette Anfallsfreiheit unter Schonung wichtiger Hirnareale. „Die Zertifizierung ist ein wichtiger Baustein, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten langfristig zu verbessern“, so Univ. -Prof. Dr. med. Yvonne Weber weiter. "Die Strukturen für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen werden derzeit entsprechend ausgebaut", erläutert Univ.-Prof. Dr. med. Martin Häusler.

Deutsche Gesellschaft für Epileptologie

Die Zertifizierung erfolgt nach eingehender Prüfung der Voraussetzungen der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie. Sie ist für fünf Jahre gültig, bevor eine neue Überprüfung als Kompetenzzentrum erfolgt.

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