„Don’t be marked by your scars, be proud of your skin” lautet der Titel des Gemeinschaftsprojekts von Dermatologen des Universitätsklinikums in Brüssel (UZ Brussel) und dem interdisziplinären Laserzentrum der Uniklinik RWTH Aachen, das Anfang März mit der „Dermatologist from the Heart – Dermatologe aus ganzem Herzen“-Förderung von La Roche-Posay ausgezeichnet wurde. Ziel des Projekts ist die Behandlung von besonders schweren und oftmals entstellenden (Verbrennungs-)Narben bei Kindern in Brüssel mithilfe eines Verfahrens, das Hautspezialisten der Uniklinik RWTH Aachen entwickelt haben. Eine Brüsseler Gastärztin erlernt momentan diese spezielle Laserbehandlung in Aachen. Die Projektförderung ist mit 10.000 Euro dotiert.
Narbe ist nicht gleich Narbe. Verschiedene Faktoren wie die Art der Verletzung, die Körperstelle, individuelle Vorbelastungen oder ein gestörter Wundheilungsprozess beeinflussen die Art der Narbenbildung. Normale, meist strichförmige Narben liegen im Hautniveau, sind also kaum erhaben, und bringen wenig bis keine Einschränkungen beispielsweise in der Beweglichkeit mit sich. Hypertrophe Narben und Keloide, sogenannte Wulstnarben, hingegen sind deutlich bis sehr stark über das Hautniveau erhaben und verdickt. Sie können mit Juckreiz und Schmerz verbunden sein. Keloide ragen sogar weit über den ursprünglichen Wundbereich heraus, das Narbengewebe kann wachsen und ist stark gerötet – oftmals werden Keloidnarben als entstellend wahrgenommen.
Im Laserzentrum an der Uniklinik RWTH Aachen behandeln die Hautspezialisten Patienten mit hypertrophen Narben und Keloiden nach Verbrennung und Verletzungen mit einer innovativen, selbst entwickelten Lasertechnik. Dieses Wissen möchten die interdisziplinären Partner aus der Klinik für Dermatologie und Allergologie und der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an Kollegen weitergeben. Aus der Idee ist das Projekt „Don’t be marked by your scars, be proud of your skin” in Kooperation mit der Klinik für Dermatologie an der Uniklinik in Brüssel unter Leitung von Prof. Dr. Jan Gutermuth entstanden. Dr. Karlijn Clarysse, Ärztin an der Brüsseler Hautklinik, erlernt momentan am Aachener Laserzentrum innerhalb eines halben Jahres das Verfahren, damit anschließend in Brüssel Kinder mit Keloidnarben behandelt werden können. Mithilfe der Fördergelder sollen insbesondere Kinder unterstützt werden, die sich diese Behandlung sonst nicht leisten könnten.
Darüber hinaus profitiert die Forschung von der Förderung: Unter anderem soll mit einem im Labor der Aachener Hautklinik entwickelten dreidimensionalen Hautmodell die biologische Wirkung dieser Therapie genauer verstanden und gegebenenfalls optimiert werden. Erste Untersuchungsergebnisse zur Wirkung des sogenannten Er:Glass Lasers wird Prof. Dr. med. Jens Malte Baron, Kommissarischer Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie, auf der Jahresstagung der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft im Mai in Hamburg vorstellen.
Über die Förderung „Dermatologe aus ganzem Herzen“
„Dermatologist from the Heart – Dermatologe aus ganzem Herzen“ ist eine Projektförderung von La Roche-Posay. Sie unterstützt innovative soziale Projekte, die Patienten Vorteile in Bezug auf Prävention, Information, Lebensqualität, Zugang zu Gesundheitsversorgung und soziale Integration bieten. Ziel ist, das Alltagsleben von Patienten zu verbessern und ihnen die richtigen Mittel für einen besseren Umgang mit ihren Erkrankungen zu geben.