Optimiertes künstliches Sehen – DFG fördert neues Graduiertenkolleg an der Uniklinik RWTH Aachen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab dem 1. Oktober 2020 das neue Graduiertenkolleg (GRK) „Innovative Schnittstellen zur Retina für optimiertes künstliches Sehen – InnoRetVision“ an der Uniklinik RWTH Aachen. Das Kolleg für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wird zunächst für viereinhalb Jahre mit einem Gesamtvolumen von 5,6 Millionen Euro gefördert. Diese Summe verteilt sich auf insgesamt 14 Arbeitsgruppen, die an der Klinik für Augenheilkunde der Uniklinik RWTH Aachen, an verschiedenen Instituten der Elektrotechnik sowie der Neurobiologie der RWTH Aachen University, am Forschungszentrum Jülich sowie an der Universität Duisburg-Essen angesiedelt sind.

In der Retina des Auges, der Netzhaut, beginnt die Wahrnehmung optischer Reize und die Verarbeitung visueller Informationen. Wenn dort etwas falsch läuft, droht die Erblindung. Bei Menschen mit geringer Sehfähigkeit oder Blinden können mithilfe von Retinaimplantaten einfache Sehfunktionen wiederhergestellt werden. Oftmals bleibt jedoch der Erfolg hinter den Erwartungen zurück, weil die Technologien nicht hinreichend erforscht und die biologischen Grundlagen der Erkrankungen nicht genügend untersucht sind. Mit dem Graduiertenkolleg „Innovative Schnittstellen zur Retina für optimiertes künstliches Sehen – InnoRetVision“ möchte die Klinik für Augenheilkunde an der Uniklinik RWTH Aachen unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Peter Walter in Kooperation mit der RWTH Aachen University, dem Forschungszentrum Jülich sowie der Universität Duisburg-Essen die biomedizinischen Mechanismen der Krankheiten im Sehsystem genauer analysieren. Zudem sollen neuartige Elektroden und Schaltungssystemen für Implantate entwickelt werden. Damit soll das künstliche Sehen erheblich verbessert werden.

Das Graduiertenkolleg gehört zu elf Vorhaben, die die DFG ab Oktober 2020 zunächst viereinhalb Jahre lang mit insgesamt rund 56 Millionen Euro fördert. Damit möchte die Deutsche Forschungsgemeinschaft den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter stärken. Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren. Aktuell fördert die DFG insgesamt 219 GRK, darunter 36 Internationale Graduiertenkollegs (IGK).

© Ramona Heim – Fotolia

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