Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung zu Besuch bei Optimal@NRW

Das innovationsfondsgeförderte Projekt Optimal@NRW soll die medizinische Akutversorgung pflegebedürftiger geriatrischer Personen durch ein intersektorales telemedizinisches Kooperationsnetzwerk – bestehend aus Rettungsdienst, Pflege, niedergelassenen Ärzten und der Uniklinik RWTH Aachen – rund um die Uhr optimieren. Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, stattete der Telearzt-Zentrale in der Uniklinik RWTH Aachen einen Besuch ab.

Pflegeheime, Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte sind im Rahmen der Pandemie besonders gefordert. Vor allem der konstante Bedarf nach ärztlicher Abklärung sowie der hohe Pflegeaufwand in Verbindung mit dem andauernden Fachkräftemangel bringen besondere Belastungen mit sich. Die Pandemie hat gezeigt, wie notwendig eine digital gestützte, systemübergreifende medizinische und pflegerische Versorgung geriatrischer Patientinnen und Patienten ist. Optimal@NRW greift diesen Lösungsansatz auf und etabliert eine innovative, zusammenführende, medizinische Akutversorgung in ambulanter und stationärer Pflege. Seit dem 1. Februar wird die neue Versorgungsform in der Praxis erprobt. Durch Televisiten, die sektorenübergreifend niedergelassene Hausärztinnen und -ärzte, Altenpflegeeinrichtungen und die Uniklinik RWTH Aachen miteinander verbinden, lassen sich Hospitalisierungen vermeiden.

Patientenzentrierte Versorgung

Von diesem intersektoralen Versorgungsansatz hat sich am heutigen Tag die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, MdB, selbst überzeugt und das Telemedizin-Projekt vor Ort in Augenschein genommen. Als examinierte Altenpflegerin blickt die in Eschweiler geborene Politikerin selbst auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung in der Pflege zurück, bevor sie in die Politik ging. „Ein Projekt, das alle Seiten im Blick hat, vom Pflegebedürftigen über die Pflegekräfte bis hin zu den Medizinern. Es werden durch die Telemedizin wertvolle Minuten bis Stunden gewonnen, die ansonsten der Hausarzt unter anderem für die Anfahrt in ein Pflegeheim braucht, bedeutet in der Konsequenz vor allem weniger Leidenszeit für Pflegebedürftige. Zudem können sie vor unnötigen Krankenhauseinweisungen bewahrt werden, denn der zu oft praktizierte Drehtüreffekt kann durch die digitale und interprofessionelle Zusammenarbeit verhindert werden.“

Pflegestrukturen mit Zukunft

„Als Leiter einer großen Notaufnahme weiß ich um den Bedarf einer telemedizinischen Lösung für inadäquate Hospitalisierungen. Optimal@NRW ist deshalb ein Projekt aus der Praxis für die Praxis. Ein weiter zunehmendes Durchschnittsalter der Gesellschaft und die damit einhergehenden alterstypischen Erkrankungen erfordern eine Veränderung der bestehenden Behandlungs- und Betreuungsstrukturen in Altenflegeeinrichtungen. Wir möchten mit Optimal@NRW die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner fördern, eine schnelle medizinische Versorgung vor Ort und in gewohnter Umgebung sicherstellen und die Pflegefachkräfte entlasten“, fasst Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Projektkoordinator und Leiter des Zentrums für klinische Akut- und Notfallmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, zusammen. „Es freut uns sehr, dass Frau Moll in ihrer Eigenschaft als Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Interesse an unserem Projekt zeigt. Sie kommt aus der Praxis und kennt den Arbeitsalltag in Altenpflegeeinrichtungen aus eigener Erfahrung. Unser Ansatz, die ärztliche Behandlung durch Etablierung eines telemedizinisch unterstützten Zugangs zu verbessern, ist zukunftsweisend.“

v. l.: Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Projektkoordinator und Leiter des Zentrums für klinische Akut- und Notfallmedizin; Dr. Andreas Krockauer, Telearzt; Claudia Moll, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung; Dr. med. David Brücken, Oberarzt in der Zentralen Notaufnahme und Ärztlicher Leiter.

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