Vorhofflimmern mit bis zu minus 70° Celsius behandeln

Die Sektion Rhythmologie der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen setzt seit Anfang Dezember den innovativen POLARx™-Kryoablations-Ballonkatheter ein. Die Klinik ist eine von wenigen in Deutschland, die dieses Verfahren derzeit anbietet.

Vorhofflimmern, ein zumeist anfallsartig auftretender schneller Herzschlag, ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Patienten klagen oftmals über verminderte Leistungsfähigkeit, Schwindelanfälle und Schwächegefühl während der Episoden. Im schlimmsten Fall kann Vorhofflimmern einen Schlaganfall zur Folge haben. Die Ursache des Vorhofflimmerns liegt häufig in krankhaft veränderten Herzzellen, in den sogenannten Pulmonalvenen. Diese Zellen generieren elektrische Impulse, die das Herz aus dem Takt bringen und damit das Vorhofflimmern auslösen. Eine neue Methode, die seit Kurzem in der Uniklinik RWTH Aachen zur Behandlung des Vorhofflimmerns zum Einsatz kommt, ist die POLARx™-Technologie der Ratinger Firma Boston Scientific. Hierbei wird ein Ballonkatheter über die Leistenvene in den linken Vorhof eingeführt, der ‚Triggerstellen‘, die das Herz aus dem Rhythmus bringen können, mit bis zu minus 70° Celsius vereist. 

Schonendes und effektives Verfahren

„Es handelt sich um eine schonende und überaus effektive Methode zur Behandlung des Vorhofflimmerns, da wir mit dem schnellen Temperaturabfall des Kryoablations-Ballonkatheters sehr schnell einen Effekt am Herzmuskelgewebe erreichen. In der Regel können die Patienten bereits einen Tag nach dem Eingriff aus dem Krankenhaus entlassen werden“, berichtet Univ.-Prof. Dr. med. Michael Gramlich, Leiter der Sektion Rhythmologie. Er hat bereits zehn Patienten mit der neuesten Generation der Kryoablations-Technologie behandelt. Der Herzspezialist empfiehlt: „Patienten, die unter anfallsartigen Herzrhythmusstörungen mit starken, belastenden Symptomen leiden und ansonsten herzgesund sind, sollten frühzeitig mit einer Katheterablation behandelt werden. Dann hat die Behandlung mit dem Kryoablations-Ballonkatheter die größte Aussicht auf Erfolg.“

Das Bild zeigt Univ.-Prof. Dr. med. Michael Gramlich und einen Kollegen bei dem ersten Eingriff mit dem innovativen POLARx™-Kryoablations-Ballonkatheter. Der kleine Ballon wird über die Leistenvene in den linken Vorhof eingeführt.

Für Presserückfragen wenden Sie sich bitte an:

Uniklinik RWTH Aachen
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Dr. Mathias Brandstädter
Tel. 0241 80-89893
kommunikationukaachende