Allgemeines zum Alpha1-Antitrypsin Mangel
- Alpha1-Antitrypsin ist ein Eiweiß welches in der Leber gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben wird. Über den Blutkreislauf gelangt AAT in andere Organe einschließlich der Lunge.
- Die Aufgabe von AAT ist es die „Proteasen“ davon abzuhalten gesundes Lungengewebe anzugreifen.
- „Proteasen“ sind Eiweiß-spaltenden Enzyme, die uns bei Stresssituationen schützen, zum Beispiel dadurch, dass sie Krankheitserreger angreifen. Wenn diese Enzyme aber nicht ausreichend kontrolliert werden, können sie auch gesundes Gewebe zerstören.
- Liegt ein AAT-Mangel vor, ist die Lunge nicht ausreichend gegen Proteasen geschützt, was sich vorwiegend bei wiederholten Stressreaktionen durch vermehrten Lungenabbau manifestiert. Dadurch entwickelt sich das so genannte Lungenemphysem
- Der AAT-Mangel ist eine häufig übersehene erbliche Stoffwechselerkrankung, die zu Schädigungen der Lunge und der Leber führen kann.
- Durch verschiedene Mutationen im Gen, welches für AAT zuständig ist kommt es in der Regel zur Produktion eines abnormen AAT in der Leber. Das abnorme AAT kann die Leber nicht verlassen und sammelt sich in den einzelnen Leberzellen an. Dies kann zu einer chronischen Leberschädigung bis hin zur Leberzirrhose führen. Das Fehlen von AAT im Blut führt darüber hinaus zu einer Lungenbeteiligung.
- Selten kommt es zur mangelnden Produktion eines funktionsfähigen AAT, in dem Falle ist primär die Lunge betroffen.
- Alpha1 Deutschland e.V.
- Link zur Patientenvereinigung Deutschland: Alpha1 Deutschland e.V. - Alles zum Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (alpha1-deutschland.org)
- Patientenvereinigung Global:
- Alpha 1 Zentren
- Alpha1 Leber-Studie Uniklinik RWTH Aachen
- Siehe weitere Linkempfehlungen unter „Neuigkeiten und Links“
- Der AAT-Mangel ist weltweit die am dritthäufigsten tödlich verlaufende Erbkrankheit. Prinzipiell können Menschen jeden Alters und aller ethnischen Gruppen betroffen sein. Das häufigste Vorkommen dieser Erkrankung findet sich dabei in unserer Region (West- und Nordeuropa).
- Etwa 10% der Europäer tragen eine AAT-Variante – da momentan über 150 „Genotypen“ (erbliche Varianten) bekannt sind, ist nicht klar, ob sich alle auf die Leber auswirken.
- Nein, es werden schwere und leichte Formen des AAT-Mangels unterschieden, dem liegen unterschiedliche Genotypen zugrunde. Der Verlauf der Erkrankung ist individuell unterschiedlich.
- Bei der schweren Form (sogenannter PiZZ-Genotyp) geht man in Deutschland von ca. 40.000 betroffenen Menschen aus (Häufigkeit 1:2000), die verschiedene Lebererkrankungen zur Leberzirrhose und bis hin zum Leberkrebs entwickeln können.
- Die mittelschwere Form entspricht dem PiSZ Genotyp.
- Bei den leichteren Formen (z.B. PiMZ-Genotyp) geht man sogar von etwa 2 Millionen betroffenen Menschen aus (Häufigkeit 1:40). Auch bei den leichteren Formen kann die Leber betroffen sein, insbesondere wenn andere Leberbelastungen (z.B. Virushepatitis, Alkohol oder Fehlernährung) hinzukommen.