Bestimmung des FGFR3-Mutations-Status

Das Molekül FGFR3 (Fibroblast growth factor receptor 3) ist ein Tyrosinkinaserezeptor, der zur FGFR-Familie gehört. Durch Bindung seiner Liganden, den Fibroblast growth factors (FGFs), kommt es zu einer Zusammenlagerung („Dimerisierung“) des Rezeptors, wodurch dieser aktiviert wird. FGFR3 ist beteiligt an der Regulation von Proliferation, Differenzierung, Zellmigration und Apoptose in der Zelle. Veränderungen des FGFR3-Gens durch Mutation, Translokation oder Amplifikation finden sich in vielen humanen Tumoren. So wurden in bis zu 70 Prozent der untersuchten Harnblasentumore aktivierende Mutationen in den Exons 7, 10 und 15 des FGFR3-Gens entdeckt. Die häufigste detektierte Mutation führt dabei zum Austausch von Serin zu Cystein in Codon 249 (S249C, Exon 7).

Die FGFR3-Mutationsanalyse kann an Tumormaterial durchgeführt werden, das im Rahmen der pathologischen Diagnostik asserviert wurde, sogenanntes Paraffinmaterial. Ausgehend von Schnittpräparaten dieses Materials auf Glasobjektträgern kann der Pathologe Bereiche mit einem hohen Anteil an Tumorzellen anzeichnen, die für die Isolation der DNA in ein Gefäß überführt werden.  Mit Hhilfe der sogenannten PCR-Technik lassen sich dann aus der genomischen DNA die relevanten Bereiche des FGFR3-Gens vermehren und durch die DNA-Sequenzierung analysieren. In unserem Institut werden regelhaft die Exone 7, 10 und 15 des FGFR3-Gens untersucht. Das Analyseergebnis liegt üblicherweise wenige Tage nach Probeneingang vor und wird dem behandelnden Arzt übermittelt.