Seit Ende Juni kommt in der Sektion Rhythmologie der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I) an der Uniklinik RWTH Aachen die Trainingspuppe David zum Einsatz. Dank Davids anatomisch realistischem 3D-Herzmodell können Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinstudierende ihre praktischen Kenntnisse im Bereich der elektrophysiologischen Untersuchungen und Katheterablationen üben und optimieren.
Die Sektion Rhythmologie der Uniklinik RWTH Aachen ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Bei der Untersuchung führen speziell ausgebildete Kardiologen, sogenannte Elektrophysiologen, Messungen im Herzen durch und wenden minimal-invasive Kathetertechnologien an, um durch elektrische Stimulationen die Rhythmusstörungen zu lokalisieren. Auch das Carto-Mapping kommt bei den Herzspezialisten zum Einsatz. Bei diesem dreidimensionalen Verfahren wird während des Eingriffs ein farblich kodiertes Computermodell des Herzens erstellt, das es ermöglicht, die Lage der Katheter in Echtzeit zu sehen. Der Ursprungsort der Herzrhythmusstörungen lässt sich dadurch genauer bestimmen.
Trainingspuppe gleicht echtem Patienten
Die innovative Trainingspuppe David wurde zur Simulation einer Patientenvorbereitung für das Carto-Verfahren von der Firma Biosense Webster entwickelt. Die Anatomie der Puppe stammt von einem CT-Scan, ein spezielles Material simuliert die Elastizität des Herzens. Dem medizinischen Personal ist es somit möglich, in realistischer Umgebung Katheter zu bewegen sowie Tests zu absolvieren und folglich die eigene Lernerfahrung zu verbessern und zu optimieren. „Mithilfe von David arbeiten wir wie an einem echten Patienten. Die Anatomie ist sehr realistisch. Schulungen an ihm durchführen zu können, steigert die Lernkurve in der Kathetermanipulation und Carto-Anwendung“, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Michael Gramlich, Leiter der Sektion Rhythmologie. „Das Training an der Puppe ist Teil des Ausbildungsprozesses für Medizinstudenten und Ärzte in Ausbildung zum Elektrophysiologen“, erklärt Prof. Gramlich weiter.
Die Uniklinik RWTH Aachen ist eines von fünf Häusern in Deutschland, die als rhythmologisches Ausbildungszentrum der European Heart Association (EHRA) zertifiziert sind. Die Auszeichnung erhielt die Sektion Rhythmologie für ihre exzellenten und standardisierten Lehrtechniken.