Klinische Forschung
Teilnahme an Multicenter-Studien
Die Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care ist Regionalzentrum im Forschungsverbund der Deutschen Sepsis Gesellschaft (DSG) e.V.
Im Rahmen dieses nationalen Netzwerkes und auch in Beteiligung an internationalen Forschungsgruppen führen wir diverse klinische Interventionsstudien aus dem Bereich der Sepsis, des ARDS und der allgemeinen Intensivmedizin durch.
Diese klinischen Studien dienen der Erforschung und Optimierung der Therapie schwerkranker Patienten. Die Teilnahme an den bei uns durchgeführten Studien ist selbstverständlich freiwillig.
ALQuIN: Analyse der Lebens-Qualität nach Intensivtherapie
Projektleiter
Dr. med. Melanie Schäfer
Patienten, die wegen schwerer Erkrankungen längere Zeit auf einer Intensivstation behandelt werden mussten, leiden oftmals an gesundheitlichen Langzeitfolgen. Im psychischen Bereich gehören dazu posttraumatische Belastungsstörungen, Angst, Depressivität und neuropsychologische Defizite wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsstörungen oder Ermüdbarkeit. Wie viele Patienten betroffen sind, welche Risikofaktoren, welche Präventionsmöglichkeiten bestehen, ist noch unzureichend erforscht. Das ALQUIN-Projekt untersucht diese Langzeitfolgen über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren nach der Intensivtherapie anhand von validierten Fragebögen.
I. ALQuIN- SPF: ALQuIN-somatische und psychische Funktion
Projektleiterin
Dr. med. Melanie Schäfer
ALQUIN-SPF untersucht das Auftreten und den Spontanverlauf von neuropsychologischen Defiziten, Lebensqualität und psychischen Langzeitfolgen bei ehemaligen Intensiv-Patienten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Patienten, die eine schwere Sepsis oder einen septischen Schock überlebt haben. Die primären Ziele von ALQUIN-SPF sind die Charakterisierung des Spontanverlaufs von neuropsychologischen Defiziten, die Evaluation ihrer prognostischen Bedeutung sowie die Identifikation möglicher Risikofaktoren. Langfristige Projektziele sind Strategien zur Prophylaxe dieser Defizite und zur Rehabilitation der betroffenen Patienten.
Telemedizin
Projektleiter
Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA
Telemedizin steht in Deutschland am Anfang der Entwicklung. Mit den beiden Projekten TIM und THALEA leisten wir im Bereich Teleintensivmedizin Pinoierarbeit und stellen uns dieser herausfordernden Aufgabe.
Im Projekt Telematik in der Intensivmedizin (TIM) untersuchen wir den Einfluss einer zusätzlichen teleintensivmedizinischen Versorgung auf die Versorgungsqualität von Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Infektionen.
Im EU geförderten Beschaffungsprojekt THALEA (www.thalea-pcp.eu) wird mit der Uniklinik RWTH Aachen als Projektkoordinator eine neuartige Software-Plattform zur zusätzlichen Telemedizinschen Überwachung von Intensivpatientinnen und -patienten entwickelt, die es erlaubt, frühzeitig unerwünschte Veränderungen oder Abweichungen vom geplanten Behandlungsverlauf zu erkennen und durch einen früheren Therapiebeginn Schaden von Intensivpatientinnen und -patienten abzuwenden.
Zusätzlicher Nutzen für die Patientinnen und Patienten erwächst aus der Auswertung vergleichbarer Qualitätsdaten sowie standardisierter Therapie und Dokumentation. Nützliche Therapieoptionen können so früher im klinischen Alltag aus Routinedaten erkannt und zum Beispiel weiter verbreitet werden, während andererseits nicht sinnvolle Therapieformen ebenfalls identifiziert und nicht mehr angewandt werden.