Priv.-Doz. Dr. med. Michael Fries im Interview
Herr Dr. Fries, wo arbeiten Sie aktuell und was sind Ihre Aufgaben?
Dr. Fries: Ich arbeite am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg, ein großes leistungsstarkes Klinikum der überregionalen Schwerpunktversorgung. Dort bin ich seit neun Jahren der Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Operative Intensivmedizin und in diesem Rahmen verantwortlich für mehr als 10.000 Narkosen pro Jahr, die Behandlung von über 1.000 Patienten auf der Intensivstation und den Notarztstandort. Dabei darf ich fast 30 ärztliche Mitarbeitende einsetzen.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Dr. Fries: Im Rahmen meines Zivildienstes habe ich eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen können und dabei die Notfallmedizin kennen und lieben gelernt; eine der Säulen unseres Fachs.
Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Ihre Zeit in Aachen denken?
Dr. Fries: Ich habe fast 20 Jahre in Aachen gelebt. Da sind so viele Dinge passiert, da fällt es schwer, eins herauszupicken. Zwei meiner drei Töchter sind in Aachen geboren und das ist mit Sicherheit das Wichtigste in meinem Leben.
Was war das schöne Erlebnis an der Uniklinik RWTH Aachen, an das Sie sich erinnern?
Dr. Fries: Auch da gibt es so viele Dinge. Zum einen persönliche Erfolge: Promotion, Habilitation und Aufstieg bis zum Geschäftsführenden Oberarzt. Zum anderen aber vor allem so viele Menschen, die das mit ermöglicht haben und zu engen Freunden geworden sind.
Was haben Sie aus Aachen mitgenommen?
Dr. Fries: Die Ausbildung im Aachener Universitätsklinikum war lang und sehr breit. Ich hatte die Gelegenheit, in alle Bereiche der modernen Hochleistungsmedizin zu schauen. Der Umgang war sehr kollegial und mit Herrn Prof. Rolf Rossaint hatte ich einen idealen Mentor.
Welche Rolle hat die Zeit an der Uniklinik Aachen für Ihren beruflichen Weg gespielt?
Dr. Fries: Ich hatte des Glück, neben den bereits genannten Faktoren auch einige prägende Vorbilder im Arztberuf kennenlernen zu dürfen, die mein Agieren als Mediziner, aber auch als Mensch entscheidend beeinflusst haben. Meiner Ansicht nach hat dieser Mix zu meiner „Karriere“ entscheidend beigetragen.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: Aachen ist für mich …
Dr. Fries: … immer irgendwie Heimat.
Wenn Sie heute nochmal studieren könnten, würden Sie irgendetwas anders machen?
Dr. Fries: Nein.
Rückblickend auf Ihre Studienzeit: Was würden Sie Studierenden mit auf den Weg geben?
Dr. Fries: Offenheit, Neugier, Toleranzund Netzwerke sind Stichworte, die mir durch den Kopf gehen und die für mich entscheidend waren. Alles Punkte, die ich in Aachen und der RWTH gefunden habe.
Was tun Sie, um einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit zu schaffen?
Dr. Fries: Drei- bis viermal pro Woche Sport!