Priv.-Doz. Dr. med. habil. Svetlana Tchaikovski im Interview
Frau Dr. Tchaikovski, wo arbeiten Sie aktuell und was sind Ihre Aufgaben?
Dr. Tchaikovski: Ich übernehme die W3-Professur an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und die Leitung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Dr. Tchaikovski: Ich bin gebürtige Weißrussin, aufgewachsen in einer kleinen weißrussischen Stadt. Meine Eltern wollten, dass ich Medizin studiere. Ich widersprach nicht und habe es danach nie bereut. Mein Medizinstudium an der Universität Grodno in Weißrussland mit Auszeichnung absolviert, danach Weiterbildung im Fach Geburtshilfe und Gynäkologie in Minsk (Hauptstadt von Weißrussland) begonnen. Immer an wissenschaftlicher Kariere interessiert, folgte dann sechsjähriger wissenschaftliche Tätigkeit an der Universität Maastricht, Niederlande, wo ich mein PhD sowie Postdoc in Biochemie absolvierte. Danach war ich als Fachärztin in Geburtshilfe und Gynäkologie an der Unifrauenklinik Magdeburg tätig bis ich die Oberarztstelle an der Uniklinik RWTH Aachen übernahm. Aus Aachen zurück nach Magdeburg, arbeitete ich als stellvertretende Klinikdirektorin an der dortigen Unifrauenklinik. Im November 2023 bin ich dem Ruf auf die W3-Professur an das Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel gefolgt.
Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Ihre Zeit in Aachen denken?
Dr. Tchaikovski: Die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Fächer. Alles unter einem Dach, auch buchstäblich. Und natürlich der grüne Teppich.
Was war das schöne Erlebnis an der Uniklinik RWTH Aachen, an das Sie sich erinnern?
Dr. Tchaikovski: Das Habilitationsstipendium zu bekommen. Danke dafür.
Was haben Sie aus Aachen mitgenommen?
Dr. Tchaikovski: Viel: Meine Fertigkeiten in der minimalinvasiven Gynäkologie, multidisziplinäre Arbeit, Standardisierung der Patientenversorgung- das sind die Sachen, die ich für meine Gegenwart und Zukunft nicht vermissen will/darf/kann.
Welche Rolle hat die Zeit an der Uniklinik Aachen für Ihren beruflichen Weg gespielt?
Dr. Tchaikovski: Eine entscheidende Rolle: viele Möglichkeiten, man muss es einfach packen… Ohne RWTH wäre ich sehr wahrscheinlich nicht dort, wo ich gerade bin.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: Aachen ist für mich …
Dr. Tchaikovski: … eine sehr schöne Stadt, die ich ehrlicherweise zu wenig wegen der Arbeit gesehen/erlebt habe.
Wenn Sie heute nochmal studieren könnten, würden Sie irgendetwas anders machen?
Dr. Tchaikovski: Nein.
Rückblickend auf Ihre Studienzeit: Was würden Sie Studierenden mit auf den Weg geben?
Dr. Tchaikovski: Seien Sie ambitioniert, fleißig, selbstständig und zielstrebig. Versuchen Sie Ihre Ziele zu erreichen. Medizin ist kein Beruf, es ist eine Berufung!
Was tun Sie, um einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit zu schaffen?
Dr. Tchaikovski: Ich versuche mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen.