Prof. Dr. med. Jakob Nikolas Kather im Interview

Herr Prof. Kather, wo arbeiten Sie aktuell und was sind Ihre Aufgaben?
Prof. Kather:
Ich arbeite aktuell als W3-Professor für Künstliche Intelligenz in der Medizin an der Medizinischen Fakultät und Informatikfakultät der TU Dresden. Gleichzeitig bin ich Oberarzt in der Klinik für Onkologie am Uniklinikum Dresden. Neben der klinischen Tätigkeit leite ich ein Team aus über 25 Mitarbeitenden mit Informatik und Medizinhintergrund und gemeinsam entwickeln wir KI-basierte Biomarker für die Onkologie.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Prof. Kather:Zu meinem aktuellen Beruf bin ich gekommen, weil ich immer neben der klinischen Ausbildung auch gerne programmiert habe und auch einen Master in medizinischer Bildverarbeitung gemacht habe. Zudem war für mich sehr prägend, dass ich am Uniklinikum Aachen in der Medizinischen Klinik 3 bei Professor Trautwein eine Nachwuchsarbeitsgruppe zum Thema Computational Oncology aufbauen konnte und über Jahre betreuen konnte, wofür ich sehr dankbar bin.

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie an Ihre Zeit in Aachen denken?
Prof. Kather:
An Aachen vermisse ich natürlich den grünen Teppich und generell das Uniklinikum. Gerade über die vielen Jahre hat man doch einen ganz besonderen Bezug dazu bekommen und ich vermisse natürlich auch die ganzen Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen, denen ich in der klinischen und Forschungsfertigkeit dort zusammenarbeiten konnte.

Was haben Sie an der Uniklinik RWTH Aachen ganz besonders geschätzt?
Prof. Kather:
Besonders schön war die enge Einbindung der Forschungstätigkeit in den klinischen Alltag, auch dadurch, dass eben alles unter einem Dach ist.

Was haben Sie aus Aachen mitgenommen?
Prof. Kather:
Mitgenommen habe ich aus Aachen natürlich ein kleines Stück Teppich, das mir als Abschiedsgeschenk von Kolleginnen und Kollegen überreicht wurde, aber bin auch weiterhin über zahlreiche Kollaborationsprojekte mit Aachen verbunden.

Welche Rolle hat die Zeit an der Uniklinik Aachen für Ihren beruflichen Weg gespielt?
Prof. Kather:
Die Uniklinik Aachen hat für mich also eine große Rolle gespielt. Ich habe dort meine wissenschaftliche Unabhängigkeit erlernt und auch meine klinisch prägendsten Jahre erfahren.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: Aachen ist für mich …
Prof. Kather:
… auch ein Stück Heimat geworden.

Wenn Sie heute nochmal studieren könnten, würden Sie irgendetwas anders machen?
Prof. Kather:
Ich würde heute nichts anders machen, genau das gleiche studieren, vielleicht noch etwas mehr in meiner Freizeit das Leben genießen und weniger Zeit in der Bibliothek verbringen.

Rückblickend auf Ihre Studienzeit: Was würden Sie Studierenden mit auf den Weg geben? Prof. Kather: Studierenden gebe ich mit auf den Weg, dass es sich langfristig extrem auszahlt, sich rechts und links umzuschauen und neben den aktuellen Studieninhalten, die man natürlich solide erlernen sollte, auch andere Interessen zu pflegen und Expertise zu entwickeln.

Was tun Sie, um einen Ausgleich zu Ihrer Arbeit zu schaffen?
Prof. Kather:
Persönlich hilft mir als Ausgleich zu meiner Arbeit Zeit mit Freunden und Familie.


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