Abgeschlossene Projekte
Projekttitel
Vorhofflimmern - Digital, risk-based screening for atrial fibrillation in the European Community
Akronym
AFFECT-EU
Forschungsbereich
Forschungs- und Innovationsprogramm
Laufzeit
2016 – 2020
Förderung durch
EU-Horizon 2020
Projektbeschreibung
Das Lehrgebiet Allgemeinmedizin hat in Kooperation mit der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin und der Klinik für Neurologie der Uniklinik RWTH Aachen ein interdisziplinäres Forschungsprojekt aufgestellt.
Dieses Forschungsprojekt hat untersucht, ob ein breites Screening (Pulsmessung) mittels eines Monitorgeräts (MyDiagnostics) bei älteren Menschen ab 65 Jahren hilfreich ist, um die Schlaganfallrate bei vorher unentdecktem Vorhofflimmern zu reduzieren.
Die Messung durch den MyDiagnostick dauert ungefähr eine Minute und läuft ähnlich ab wie beim Blutdruckmessen: Es wird der IST-Zustand des Herzrhythmus gemessen. Die gemessenen Werte könnten ein unentdecktes Vorhofflimmern zeigen. In den Apotheken wird keine Diagnose gestellt, sondern lediglich die Regelmäßigkeit des Herzschlages mit einem Monitorgerät (MyDiagnostick) geprüft. Bei einem positiven Ergebnis wird empfohlen, die Hauärztin/den Hausarzt aufzusuchen, um weitere medizinische Schritte sowie einen Behandlungsplan zu besprechen. Im Januar und Februar 2017 wurde die Hauptstudie durchgeführt: In 90 Apotheken der Städteregion Aachen wurde insgesamt 4 Wochen lang bei 7.209 Patientinnen/Patienten die Regelmäßigkeit des Herzschlags mit dem MyDiagnostick geprüft.
Projektleitung in Aachen
Prof. Dr. med. Nicole Kuth
Mitarbeitende in Aachen
Friederike Frank, Alina Tolksdorf
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx
Projektkooperationen
Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin und der Klinik für Neurologie der Uniklinik RWTH Aachen
Ansprechperson und Kontakt
Friederike Frank
ffrankukaachende
Kurzzusammenfassung der Projektergebnisse
Die Resultate der Hauptstudie zeigen, dass es möglich ist, durch das einmalige Messen des Herzschlages mithilfe des MyDiagnostick Sticks zuverlässig unentdecktes Vorhofflimmern zu identifizieren. Damit kann das Risiko gesenkt werden, an den Folgen des Vorhofflimmerns zu sterben bzw. eine Krankenhausaufnahme auf Grund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern.
Publikation: Screen-detected atrial fibrillation predicts mortality in elderly subjects.
Zink MD, Mischke KG, Keszei AP, Rummey C, Freedman B, Neumann G, Tolksdorf A, Frank F, Wienströer J, Kuth N, Schulz JB, Marx N. Europace. 2021 Jan 27;23(1):29-38. doi: 10.1093/europace/euaa190.PMID: 33020819
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7842093/
Projekttitel
Bestandsaufnahmen und Maßnahmen zur Nachwuchsförderung der allgemeinmedizinischen Ausbildung an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen
Forschungsbereich
Hochschulforschung
Laufzeit
2012
Förderung durch
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie - NRW
Projektbeschreibung
Im Jahr 2012 haben sich alle Institute, Abteilungen und Lehrgebiete für Allgemeinmedizin der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen (NRW) zu einem Kompetenzverbund zusammengeschlossen. Der Kompetenzverbund umfasst die acht Hochschulstandorte Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen/Duisburg, Köln, Münster und Witten/Herdecke. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, das Fachgebiet Allgemeinmedizin in NRW in all seinen Aufgabengebieten zu stärken. Hierzu gehören vor allem die allgemeinmedizinische Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie der Bereich der Forschung. Um den Anforderungen einer solchen Aufgabe gerecht zu werden, hat jeder Hochschulstandort ein Schwerpunktthema übernommen, den es zu optimieren gilt. Für eine Stärkung des Fachgebiets der Allgemeinmedizin wurde zunächst der IST-Zustand an den Hochschulen in Bezug auf die obengenannten Schwerpunkthemen definiert, um auf der Basis dieser Erkenntnisse mögliche Verbesserungen zu erzielen. Darum wurde ein Forschungsvorhaben mit dem Titel „Bestandsaufnahme und Maßnahmen zur Nachwuchsförderung der allgemeinmedizinischen Ausbildung an den Hochschulen Nordrhein-Westfalens“ mit allen acht Hochschulstandorten entwickelt. Dieses Forschungsvorhaben wurde gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Projektleitung in Aachen
Prof. Dr. med. Nicole Kuth
Projektkooperationen
Institute, Abteilungen und Lehrgebiete für Allgemeinmedizin an den acht Hochschulstandorte Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen/Duisburg, Köln, Münster und Witten/Herdecke
Kurzzusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass Optimierungsbedarf hinsichtlich der Organisation und dem inhaltlichen Aufbau von Fortbildungsveranstaltungen besteht. Die fünf Handlungsempfehlungen hinsichtlich des Kompetenzverbundes umfassen eine verbesserte Kommunikation und einen kontinuierlichen Austausch zwischen den allgemeinmedizinischen Abteilungen hinsichtlich der Organisation und Konzeption von Fortbildungsveranstaltungen. Außerdem sollte jede Abteilung ein lokales Netzwerk hinsichtlich des aktuellen allgemeinmedizinischen Fortbildungsangebots in NRW aufbauen oder erweitern. Für die Umsetzung dieser Empfehlungen, könnte die bereits zusammengeschlossene Sektion Fort- und Weiterbildung der allgemeinmedizinischen Abteilungen in NRW betraut werden.
Die Ergebnisse der zweiten Teilstudie zeigen, dass niedergelassene Allgemeinmedizinerinnen/Allgemeinmediziner regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen, vor allem Qualitätszirkel und andere abendliche Veranstaltungen, besuchen. Allerdings sind Diskrepanzen bezüglich des Lerneffekts zu beobachten, die in Zukunft verbessert werden sollten, um den durch die Einführung der Fortbildungsverpflichtungen gewünschten Effekt eines dauerhaft aktuellen Wissensstandes der Ärztinnen/Ärzte gewährleisten zu können.
Weiterhin zeigten die Ergebnisse dieser Studie, dass der praktische Bezug der Fortbildungsvorträge und Fortbildungsinhalte hinsichtlich der Allgemeinmedizin generell höher sein könnte. Um sowohl den Lerneffekt als auch den Praxisbezug zu erhöhen, wurden vier weitere Handlungsempfehlungen vom Lehrgebiet Allgemeinmedizin formuliert. Diese umfassen unter anderem vermehrte interaktive Kleingruppenarbeit und Interaktivität seitens der Referenten mit dem Auditorium sowie eine gesteigerte Integration von praktischen Übungen, die sich an theoretische Vorträge anschließen sowie die verstärkte Einbindung der Zielgruppe für eine bedarfs- und fachgerechte Konzeption der allgemeinmedizinischen Fortbildung.