Lehrprofil des Instituts
Die Lehre des Instituts umfasst folgende Bereiche:
1. Pflichtlehre im Modellstudiengang Humanmedizin
Hierzu zählen folgende Lehrveranstaltungen:
- Querschnittsbereich „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin" (10. Studiensemester), untergliedert in sechs Themenblöcke und eine Begleitvorlesung zur „Geschichte der Medizin".
Schwerpunkte der Themenblöcke waren:- Seminar GTE integrativ 1: „Vernachlässigte / unterforschte Krankheiten“
- Seminar GTE integrativ 2: „Medizin im Nationalsozialismus“
- Seminar GTE integrativ 3: „Interkulturalität in der Medizin“
- Seminar Klinische Ethik 1 „Lebensanfang“
- Seminar Klinische Ethik 2: „Lebensende“
- Seminar Klinische Ethik 3:„Zwangsmaßnahmen in der Medizin“
Kurs „Einführung in die Medizinische Terminologie" (1. Studiensemester), untergliedert in sechs Seminartage „Medizinische Terminologie", mit einem vorangestellten Vorlesungszyklus „Lateingrundlagen für die Terminologia anatomica" für Nicht-Lateiner, 1. Ärztliches Fachsemester).
2. Qualifikationsprofil: Medizin und Ethik (PatientInnen - ÄrztInnen - Gesellschaft) im Modellstudiengang Humanmedizin
Eines der Merkmale des Aachener Modellstudiengangs Medizin ist es, dass erfolgreich abgeschlossene Wahlpflichtveranstaltungen in einem ausgewählten Themengebiet zu einem so genannten Qualifikationsprofil-Zertifikat führen können.
Ziel des von unserem Institut angebotenen und koordinierten Qualifikationsprofils „Medizin & Ethik" ist es, das Wissen über ethische Problemfelder in der Medizin zu vertiefen. Thematisiert werden Fragen am Lebensanfang (z. B. Stammzellforschung, Klonen, Reproduktionsmedizin, Spätabtreibung) und am Lebensende (z. B. Patientenverfügung, Sterbebegleitung, Einwilligung zur Obduktion), aber auch Themen wie fragliche Einwilligungsfähigkeit, Verhältnis von Ärztinnen/Ärzten und Patientinnen/Patienten, Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen, Eingriffe in das Gehirn, Organspende sowie die Rolle von Forschungsethikkommissionen und Klinischen Ethik-Komitees. Dabei interessieren über die klinischen Aspekte hinaus auch die historischen Bedingtheiten und die sozialen Auswirkungen der untersuchten Problemfelder.
In die Veranstaltungen sind diverse Kliniken und Institute der Medizinischen Fakultät eingebunden. Bei den angebotenen Lehrformen handelt es sich um Vorlesungen, Seminare, Rollenspiele und Workshops.
Charakteristische Lehrveranstaltungen im Rahmen des Qualifikationsprofils „Medizin & Ethik" des Modellstudiengangs Medizin im Wintersemester 2019/2020
- Ringvorlesung „Medizin und Ethik" (veranstaltet vom studentischen „Forum Medizin & Ethik")
- „Forum Medizin & Ethik" – Aktive Mitarbeit an Planung und Durchführung der Ringvorlesung „Medizin & Ethik"
- Wissenschaftliches Kolloquium zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
- Seminar „Versuchstierkunde und Experimentelle Chirurgie"
- Seminare „How to read a paper"
- Seminar „How to write a paper“
- Seminar „Umgang mit blinden und sehbehinderten PatientInnen für angehende ÄrztInnen“
- Seminar „Trans*med – Transidentität / Transsexualität in der Medizin“
- Seminar „Global Health: Gesundheit im Kontext der Migration“
3. Beteiligung an der Lehre in den Systemblöcken des Modellstudiengangs Humanmedizin
Das Institut beteiligt sich regelmäßig an der fächerübergreifend gestalteten Systemblocklehre des Modellstudiengangs. Im Einzelnen sind dies:
- Einführungsblock (1. Studiensemester)
- Vorlesung „Fehlschläge in der Medizingeschichte"
- Vorlesung „Ethische Fragen in der klinischen Medizin"
- Systemblock „Bewegungsapparat" (3. Studiensemester)
- Vorlesung: „Ethische Fragen im Umgang mit dem menschlichen Leichnam"
- Systemblock „Psyche" (5. Studiensemester)
- Vorlesung „Psychiatrie in ethischer und historischer Sicht"
- Seminare „Ethische Aspekte der Psychiatrie" (12 Parallelveranstaltungen)
- Systemblock „Onkologie" (7. Studiensemester)
- Vorlesung „Ethische Aspekte der Krebsbehandlung"
- Seminare „Ethische Dilemmata in der Onkologie" (12 Parallelveranstaltungen)
4. Lehre im Rahmen der Pflichtlehre des Studiengangs „Lehr- und Forschungslogopädie (B.Sc.)“
Eine Pflichtveranstaltung im Rahmen des Studiengangs „Lehr- und Forschungslogopädie" ist der Kurs „Einführung in die Medizinische Terminologie", bestehend aus der Vorlesung „Lateingrundlagen für die Terminologia anatomica" und dem Seminar „Medizinische Terminologie" (sechs Doppelstunden).
5. Lehre für den Studiengang Zahnmedizin
Gemeinsam mit der Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Implantologie und Biomaterialien wird das Pflichtseminar „Dental Ethics" gelehrt, das sich an Studierende des 8. Fachsemesters richtet. Zudem wird der Kurs „Einführung in die Medizinische Terminologie für Zahnmediziner" unterrichtet; er richtet sich an Studierende des 1. Fachsemesters.
6. Lehre im Rahmen des Promotionsstudiengangs mit dem Ziel Dr. rer. medic.
Die Medizinische Fakultät der RWTH Aachen bietet an der Fakultät beschäftigten Nicht-Medizinern unter bestimmten Umständen (überdurchschnittlicher Abschluss in einem wissenschaftlichen Studienfach, mindestens zweijähriges Beschäftigungsverhältnis) die Möglichkeit der Promotion zum Dr. rer. medic. an. Pflichtveranstaltung für alle Promovenden ist der Kurs „Einführung in die Medizinische Terminologie".
7. Lehre im Rahmen des Masterstudiengangs „Biomedical Engineering"
Für die Studierenden des englischsprachigen, internationalen Masterstudiengangs „Biomedical Engineering" wurde im Rahmen des Moduls „Ethics, Intellectual Property and Patent Law" eine Vorlesung „Ethics in Biomedical Engineering" angeboten.
8. Lehre in Studienfächern der Philosophischen Fakultät
Die Teildisziplinen Medizinethik und Medizingeschichte sind als Nebenfächer in den Studiengängen Philosophie und Geschichte anerkannt. Entsprechend thematisch ausgerichtete Vorlesungen und Seminare des Instituts können daher von Studierenden der genannten Fächer belegt werden und sind scheinfähig. Eine fakultative Veranstaltung im Rahmen des Geschichtsstudiums ist die Vorlesung „Geschichte der Medizin". Darüber hinaus wurde für den RWTH-Masterstudiengang Sprach- und Literaturwissenschaft eine Lehrveranstaltung zur Medizingeschichte implementiert.