Ab sofort ist es nicht mehr nur im Kino, sondern auch im Hörsaal 4 der Uniklinik RWTH Aachen möglich, 3D-Filme zu schauen. Denn das Audiovisuelle Medienzentrum (AVMZ) und die Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie haben erstmalig ein stereoskopisches 3D-OP-Video für die studentische Lehre produziert. Im Rahmen der Vorlesung „Autologe Brustrekonstruktion in der Plastischen Chirurgie", durchgeführt von Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Justus P. Beier, feiert die Vorführung des 3D-Videos am 21. Juni um 15:00 Uhr im Hörsaal 4 Premiere. Alle interessierten Studierenden, auch aus anderen Semestern des klinischen Studienabschnitts, sind herzlich eingeladen, an der Vorlesung teilzunehmen.
Studierende der Humanmedizin erlernen chirurgische Fertigkeiten durch Beobachtung, Assistenz und Durchführung der Fertigkeiten unter Aufsicht eines erfahrenen Chirurgen. Digitale Medien können diesen Lernprozess begleiten und unterstützen. Bislang spielten in der medizinischen beziehungsweise chirurgischen Ausbildung an der Uniklinik RWTH Aachen ausschließlich zweidimensionale Videos eine wichtige Rolle. Dank der zusätzlichen dritten Dimension wird nun auch die räumliche Wahrnehmung anatomischer Strukturen ermöglicht. „Die dritte Dimension ist für das Erlangen chirurgischer Fertigkeiten unentbehrlich. Daher stellen die modernen technischen Möglichkeiten der 3D-Videographie ganz besonders für die Vermittlung von Kenntnissen chirurgischer Eingriffe einen großen didaktischen Fortschritt dar“, betont Prof. Beier.
Mithilfe einer speziellen 3D-stereoskopischen Kamera ist eine komplexe Operation zur mikrochirurgischen autologen Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mammakarzinom erstellt worden. Die mediendidaktische Aufbereitung erfolgte gemeinsam durch Univ.-Prof. Dr. med. Justus Beier, Direktor der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, und die Mediendesigner und Mediendidaktiker des AVMZ unter Leitung von Martin Lemos, M. A.. „Für uns als Hochschullehrer ist es ein enormer Vorteil, ein AVMZ vor Ort zu haben – sowohl hinsichtlich innovativer Techniken als auch im Blick auf die gemeinsame Weiterentwicklung der Didaktik“, sagt Prof. Beier.