Aktuell werden die Hornhäute in den meisten Fällen einzeln mit dem PKW zu den Transplantationszentren transportiert. Eine große Anzahl der Hornhauttransplantate wird an benachbarte Universitätskliniken abgegeben. Der Transport mit einem unbemannten Fluggerät bietet neben der Zeitersparnis den Vorteil, dass die Flüge lokal emissionsfrei durchgeführt werden können, da das Fluggerät elektrisch betrieben wird. Das verwendete Flugsystem hat eine Reichweite von etwa 100 Kilometern und besitzt eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Damit bietet es die optimalen Rahmenbedingungen, um die Hauptabnehmer zu erreichen.
Als anerkannte Gewebeeinrichtung ist die Hornhautbank der Uniklinik RWTH Aachen verantwortlich für die Gewinnung, die Be- oder Verarbeitung, die Konservierung, die Lagerung und das Inverkehrbringen von humanen Spenderhornhäuten zur Transplantation. Sie erfüllt die hierfür bestehenden rechtlichen Vorgaben gemäß Transplantationsgesetz (TPG), Arzneimittelgesetz (AMG), Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV), etc. und verfügt über die hierfür notwendigen Genehmigungen nach §§ 20 b, 20 c sowie § 21a AMG. Die Hornhautbank der Uniklinik RWTH Aachen unterstützt die Arbeiten im Projekt EULE durch die Bereitstellung der Informationen zu den gültigen rechtlichen Rahmenbedingungen, die für den Transport der Hornhauttransplantate erforderlich sind, sowie durch die langjährigen Erfahrungen aus dem Routinebetrieb. So lassen sich die Anforderungen an den Transport und die üblichen Standardabläufe umfänglich definieren. Im Projektverlauf soll im Rahmen von Flugversuchen untersucht werden, wie sich ein Lufttransport auf die humanen Spenderhornhäute auswirkt. Dafür stellt die Hornhautbank Verpackungsmaterialien, Gewebeproben und Lagerungsgefäße zur Verfügung. Die fachübergreifende Kooperation ermöglicht dabei eine Berücksichtigung von verschiedensten Aspekten, die einzelne Projektpartner allein nicht leisten könnten.
Über das Förderprogramm mFUND
Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt. Die Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr kommt seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekten rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0 zugute. Ergänzt wird die Projektförderung durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD.
Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.