Prof. Klump absolvierte zunächst ein Biologiestudium an der Universität Wien, wo er am Institut für medizinische Biochemie zu der Molekularbiologie von Picornaviren forschte und 1997 promovierte. Im Anschluss folgte eine Stelle als Post-Doc am Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie (heute: Leibniz-Institut für Virologie) bei Prof. Wolfram Ostertag in Hamburg, wo er an der Gentherapie und HOX-Gen vermittelten Expansion von blutbildenden Stammzellen arbeitete. Während dieser Zeit studierte er Humanmedizin an der Universität Hamburg. Nach der Emeritierung von Prof. Ostertag führte der Wissenschaftler seine Forschung an der Abteilung für „Experimentelle Hämatologie“ an der Medizinischen Hochschule Hannover bei Prof. Christopher Baum fort und übernahm die Leitung einer Arbeitsgruppe im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Exzellenzclusters „Rebirth“.
Im Anschluss an seine Approbation wechselte Prof. Klump 2009 an das Institut für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Essen (Prof. Peter Horn), wo er seine Weiterbildung zum Facharzt für Transfusionsmedizin absolvierte und seine Forschung zu der Entwicklung blutbildender Stammzellen aus (induzierten) pluripotenten Stammzellen und der Rolle von HOX-Transkriptionsfaktoren als Arbeitsgruppenleiter fortsetzte. Im Juni 2019 habilitierte er sich im Lehrgebiet Transfusionsmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit der Habilitationsschrift „De novo Generierung und Expansion von hämatopoetischen Stamm- und Vorläuferzellen aus somatischen und pluripotenten Stammzellen“.
Entwicklung von Blutstammzellen aus der Zellkultur
Sein besonderes wissenschaftliches Interesse an pluripotenten Stammzellen und deren Nutzung für die Entwicklung von blutbildenden Stammzellen liegt in den einzigartigen Eigenschaften dieser Zellen begründet: Da pluripotente Stammzellen alle Zellen des Körpers bilden können, bieten sie ein großes Potenzial für den künftigen Einsatz in der regenerativen Medizin. Aus Körperzellen, die in den pluripotenten Zustand zurückversetzt („reprogrammiert") worden sind, den sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen), könnten künftig Blutstammzellen zur Transplantation in der Zellkulturschale entwickelt werden. Diese, auf Patientinnen und Patienten maßgeschneiderten Zellen, könnten künftig bei der Zell- und Gentherapie vieler Erkrankungen Anwendung finden und dazu beitragen, potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkungen, die bei der Verwendung von Fremdspenderzellen auf immunologische Abstoßungsreaktionen zurückzuführen sind, zu vermeiden.
Im Rahmen ihrer Arbeiten zur in vitro-Hämatopoese konnte das Forschungsteam um Prof. Klump unter anderem zeigen, dass die forcierte Expression des HOXB4-Gens die Bildung von blutbildenden, „hämogenen" Endothelzellen aus pluripotenten Stammzellen in der Kulturschale verstärkt. Die in dem renommierten Fachmagazin „Stem Cell Reports“ veröffentlichten Forschungsergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu der Entwicklung von Blutstammzellen in vitro dar.
Hohe Expertise mit Bereich der Stammzellforschung und Transfusionsmedizin
Mit dem neuen Institutsdirektor und Lehrstuhlinhaber stellt sich das Institut für Transfusionsmedizin und Zelltherapeutika an der Uniklinik RWTH Aachen insbesondere in puncto Zelltherapie neu auf. Durch seine Forschungstätigkeiten an verschiedensten Standorten bringt Prof. Klump im Bereich der Stammzellforschung und der Transfusionsmedizin eine hohe Expertise mit. „Ich freue mich über meine neue Aufgabe an der Uniklinik RWTH Aachen, die optimale Ausgangsbedingungen bietet, um das Institut künftig weiter auszubauen und die Forschung auf dem Gebiet der Transfusionsmedizin voranzutreiben“, sagt Prof. Klump.
Der Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit und wünscht ihm erfolgreiches Wirken.