Wirksamkeit von Stottertherapie KIDS bestätigt

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FH Münster und Uniklinik RWTH Aachen stellen Ergebnisse der Versorgungsstudie „PMS KIDS“ vor

Das Sprachtherapieverfahren „Kinder dürfen stottern“, kurz KIDS, ist ein weit verbreiteter Ansatz in der Logopädie/Sprachtherapie. Doch bislang fehlte ein wissenschaftlicher Nachweis über die Wirksamkeit dieser Stottertherapie. Den hat jetzt die bundesweite Versorgungsstudie „PMS KIDS“ erbracht – mit einem Team um Prof. Dr. Anke Kohmäscher (FH Münster) und Prof. Dr. Stefan Heim (Uniklinik RWTH Aachen). Die Ergebnisse wurden vergangenen Samstag, den 12. März, auf einem Online-Symposium vorgestellt.

Die vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Studie „PMS KIDS“ lief von Oktober 2018 bis März 2022 in Therapiepraxen in ganz Deutschland. Das Team testete die Kinder vor Beginn der KIDS-Therapie sowie nach drei, sechs und zwölf Monaten. Im Durchschnitt hatten die Therapien einen Umfang von 26 Sitzungen verteilt über zehn Monate. Die Versorgungsstudie sollte abbilden, wie die Therapiequalität und -verfügbarkeit in Deutschland derzeit aussieht. Daher fanden die Therapiesitzungen bundesweit und unter Alltagsbedingungen statt.

Die Studie gab zudem bereits Impulse für eine Reihe weiterführender Untersuchungen in Bachelor- und Masterarbeiten. Aktuell arbeiten zwei RWTH-Doktorandinnen an ihren Promotionen zu Aufmerksamkeit und psychischer Widerstandsfähigkeit stotternder Kinder. „Die Studie unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit der wissenschaftlich fundierten Logopädie für die Betroffenen und für das Gesundheitssystem“, sagte Prof. Heim, Leiter des Bachelorstudiengangs „Logopädie“ und des Masterstudiengangs „Lehr- und Forschungslogopädie“ an der RWTH Aachen.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.pms-kids.de.

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