Mit der „Gamer-Brille“ im OP – wie Augmented Reality die Chirurgie verbessern kann

Augmented Reality (AR)-Brillen sind bereits fest in der Gaming-Welt etabliert. Diese Brillen ermöglichen es, digitale Informationen in die reale Umgebung einzublenden, sodass Nutzer beispielsweise im Spielgeschehen interaktive Elemente sehen und darauf reagieren können. Doch diese Technologie kann weit über den Freizeitbereich hinaus eingesetzt werden – auch in der Medizin.

Chirurgen stehen oft vor der Herausforderung, bei Operationen millimetergenau zu arbeiten, besonders bei komplexen Eingriffen wie am Gesichtsknochen oder der Wirbelsäule. Hier setzt die Forschung von Herrn Yao Li an, der im Rahmen seiner Doktorarbeit ein innovatives Augmented Reality Navigationssystem (ARNS) entwickelt hat. Dieses System unterstützt Chirurgen dabei, den Bohrer präzise auszurichten: Es zeigt in Echtzeit sowohl die exakte Position als auch die Tiefe des Bohrers an, während die Daten mit zuvor erstellten Röntgenaufnahmen abgeglichen werden. So können die Ärzte auch bei schwierigen Verhältnissen präziser arbeiten und möglicherweise das Risiko von Verletzungen an Nerven oder Gefäßen verringern.


Das Projekt ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl für Medizintechnik (mediTEC) am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie dem Institut für Medizinische Informatik der Uniklinik RWTH Aachen. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift npj Digital Medicine veröffentlicht: Li Y, Drobinsky S, Becker P, Xie K, Lipprandt M, Mueller CA, Egger J, Hölzle F, Röhrig R, Radermacher K, La Fuente M de, Puladi B. Accuracy and efficiency of drilling trajectories with augmented reality versus conventional navigation randomized crossover trial. npj Digit Med. 2024;7(1). https://doi.org/10.1038/s41746-024-01314-2.

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